Insgesamt
unterscheidet man vier verschiedene Typen von JDBC-Treibern:
- JDBC-ODBC-Bridge (Typ 1)
Dieser Treiber implementiert nicht selbst die Datenbankzugriffe, sondern stellt
lediglich eine Zwischenschicht zwischen JDBC und ODBC dar. Eine JDBC-ODBC-Bridge
wird bereits seit dem JDK 1.1 mitgeliefert.
- Native-Treiber (Typ 2)
Dieser Treiber übersetzt JDBC-Aufrufe an eine nativ implementierte datenbankspezifische
Bibliothek. Ein Beispiel für einen solchen Treiber ist der von Oracle entwickelte OCI-Treiber,
der JDBC-Aufrufe in OCI-Aufrufe (Aufrufe an das Oracle Call Interface) weiterleitet.
- Pure-Java-Middleware-Treiber (Typ 3)
Dieser Treiber enthält keinen nativen Code. Er nimmt JDBC-Aufrufe entgegen und
sendet diese über Netzwerk an eine Middleware, die wiederum die Kommunikation
mit dem Datenbanksystem durchführt.
- Pure-Java-DBMS-Treiber (Typ 4)
Dieser Treiber enthält keinen nativen Code und greift direkt über das
datenbankspezifische Netzwerkprotokoll auf das Datenbanksystem zu. Bei der
Verwendung von Oracle kommuniziert dieser Treiber über das Net8-Protokoll.
Die
Treiber des letzten Typs sind am beliebtesten, da sie clientseitig keine
Installation benötigen und auch in Applets eingesetzt werden können.
Die Treiber des Typs 3 sind prinzipiell diesbezüglich auch flexibel, greifen
aber auf eine Middleware zu, die zusätzlich administriert werden muss.
Native-Treiber spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Anfangs
waren die Native-Treiber den Pure-Java-Treibern in der Geschwindigkeit überlegen,
inzwischen hat sich das durch schnellere Rechner und
Java-Laufzeitumgebungen relativiert, so dass die Vorteile eines Pure-Java-Treibers
in der Regel überwiegen. Bei einigen Datenbanksystemen kann es jedoch sein, dass man
die komplette Funktionalität nur mit einem Native-Treiber nutzen kann, da nicht
alle Funktionen im Pure-Java-Treiber implementiert wurden.
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