18.1.3 | Treiber-Typen |
Insgesamt unterscheidet man vier verschiedene Typen von JDBC-Treibern:Die Treiber des letzten Typs sind am beliebtesten, da sie clientseitig keine Installation benötigen und auch in Applets eingesetzt werden können. Die Treiber des Typs 3 sind prinzipiell diesbezüglich auch flexibel, greifen aber auf eine Middleware zu, die zusätzlich administriert werden muss. Native-Treiber spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Anfangs waren die Native-Treiber den Pure-Java-Treibern in der Geschwindigkeit überlegen, inzwischen hat sich das durch schnellere Rechner und Java-Laufzeitumgebungen relativiert, so dass die Vorteile eines Pure-Java-Treibers in der Regel überwiegen. Bei einigen Datenbanksystemen kann es jedoch sein, dass man die komplette Funktionalität nur mit einem Native-Treiber nutzen kann, da nicht alle Funktionen im Pure-Java-Treiber implementiert wurden.
- JDBC-ODBC-Bridge (Typ 1)
Dieser Treiber implementiert nicht selbst die Datenbankzugriffe, sondern stellt lediglich eine Zwischenschicht zwischen JDBC und ODBC dar. Eine JDBC-ODBC-Bridge wird bereits seit dem JDK 1.1 mitgeliefert.- Native-Treiber (Typ 2)
Dieser Treiber übersetzt JDBC-Aufrufe an eine nativ implementierte datenbankspezifische Bibliothek. Ein Beispiel für einen solchen Treiber ist der von Oracle entwickelte OCI-Treiber, der JDBC-Aufrufe in OCI-Aufrufe (Aufrufe an das Oracle Call Interface) weiterleitet.- Pure-Java-Middleware-Treiber (Typ 3)
Dieser Treiber enthält keinen nativen Code. Er nimmt JDBC-Aufrufe entgegen und sendet diese über Netzwerk an eine Middleware, die wiederum die Kommunikation mit dem Datenbanksystem durchführt.- Pure-Java-DBMS-Treiber (Typ 4)
Dieser Treiber enthält keinen nativen Code und greift direkt über das datenbankspezifische Netzwerkprotokoll auf das Datenbanksystem zu. Bei der Verwendung von Oracle kommuniziert dieser Treiber über das Net8-Protokoll.