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Dokument Automount und Autofs  Autoren
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4 Die letzten Details

Zunächst wird man feststellen, dass die automatische Vervollständigung des Dateinamens nicht wie üblich funktioniert. Um nicht immer den vollen Pfad angeben zu müssen, benutzt man oft die TAB-Taste. Solange die entsprechende automount-map nicht geladen ist, funktioniert diese TAB Taste nicht.

Dieses Verhalten ist ganz normal. Offensichtlich wird das Verzeichnis durchsucht, wenn man die TAB Taste drückt (globbing), um die verschiedenen Einträge zu lesen. In diesem Fall ist das Verzeichnis jedoch leer, da es das Ziel ist, das Dateisystem nur dann zu mounten, wenn auf eine Datei aus diesem Dateisystem zugegriffen wird.

Betrachtet man die Ausgabe von mount vor und nach dem Zugriff auf eine map, so sieht man die entsprechenden Einträge. Hier wird wieder die vorherige /etc/auto.master mit nur einem mount benutzt:

root@linux # mount
/dev/hda6 on / type ext2 (rw)
none on /proc type proc (rw)
/dev/hda9 on /home type ext2 (rw)
none on /dev/pts type devpts (rw,gid=5,mode=620)
automount(pid362) on /home type autofs
(rw,fd=5,pgrp=362,minproto=2,maxproto=3)
automount(pid364) on /misc type autofs
(rw,fd=5,pgrp=364,minproto=2,maxproto=3)
automount(pid366) on /mnt type autofs
(rw,fd=5,pgrp=366,minproto=2,maxproto=3)

Man sieht, dass es einen Daemon (daemon -- etwa ein Systemprozess) gibt. Weiterhin ist der zugehörige Typ autofs. Nach dem Zugriff sieht dies so aus:

root@linux # mount
/dev/hda6 on / type ext2 (rw)
none on /proc type proc (rw)
/dev/hda9 on /home type ext2 (rw)
none on /dev/pts type devpts (rw,gid=5,mode=620)
automount(pid362) on /home type autofs
(rw,fd=5,pgrp=362,minproto=2,maxproto=3)
automount(pid364) on /misc type autofs
(rw,fd=5,pgrp=364,minproto=2,maxproto=3)
automount(pid366) on /mnt type autofs
(rw,fd=5,pgrp=366,minproto=2,maxproto=3)
/dev/hda1 on /misc/windoz type vfat (rw)

Die letzte Zeile enthält, was man erwartet hat. Wenn man einige Minuten wartet, ohne auf das Dateisystem zuzugreifen, wird der Eintrag wieder verschwinden.


5 Zusammenfassung

Auf einem einzigen alleinstehenden Computer, der nur Linux und Windows beheimatet, sind automount und autofs relativ nutzlos.

Im Zusammenhang mit Netzwerken ist der Nutzen sehr gross, da automount und autofs mit  NIS und  LDAP sehr gut zusammenarbeitet und man sich keine Gedanken machen muss, wo sich die Dateisysteme physikalisch befinden. Dies wird von den über  NIS und/oder  LDAP verteilten maps komplett abstrahiert.

Ein großer Vorteil von automount ist, dass ein ausgefallener Dateiserver nur die Maschinen betrifft, die den Server gerade benötigt hatten. Das kann die Ausfallzeit in einer großen Firma (mit vielleicht 10 NFS Servern) signifikant reduzieren. Auch ist es möglich, sofern ein Backup-Server vorhanden ist, zentral über die Maps des automounters auf diesen umzuschalten. So kann nach einem Totalausfall zumindest auf etwas älteren Daten weitergearbeitet werden.



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