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1 Einleitung

Um als Neueinsteiger in ein komplexes Projekt einsteigen zu können, ist eine Dokumentation beziehungsweise ein Design-Dokument unabdingbar. Vor allem bei OO-Projekten ist das zugrunde gelegte Datenmodell nur schwer aus dem Quellcode zu extrahieren. Die Klassen-Hierarchie und das zugrunde gelegte Design lässt sich nur mit viel Mühe aus dem Spagetti-Code herauslesen. Ausserdem steht man vor dem Problem, dass neue Entwicker auch neue Erweiterungen beziehungsweise Umorganisationen in der Klassenhierarchie vornehmen, diese im Design-Dokument aber vergessen werden, zu dokumentieren. Um diese Probleme zu umschiffen, wäre eine automatisch erstellte Dokumentation praktisch. An diesem Punkt setzt doxygen an.


2 Doxygen

doxygen ist ein Tool, mit dem man Dokumentationen für C++, C, Java, IDL und C# automatisch erstellen kann. Dabei steht doxygen under der  GPL, was dem Anwender die Möglichkeit anbietet, direkt den Quellcode bearbeiten zu können. doxygen wird unter Linux entwickelt, man kann es auch unter  Windows-Systemen einsetzen. Dieses Howto beschäftigt sich zunächst einmal mit der  Linux-Variante.


3 Vorbereitungen für den Einsatz

Im Quellcode hinterlassen Entwickler hoffentlich Kommentare, die den Code lesbarer machen sollen. Was läge näher als diese Kommentare so aufzubereiten beziehungsweise anzulegen, dass man aus diesen eine Dokumentation erzeugen kann. Genau das ist das Prinzip von doxygen. Die Kommentare im Quellcode werden nach einer gewissen Konvention bearbeitet und später von doxygen ausgelesen. Aus diesen erstellt doxygen dann seine Dokumentation. Das Format der Dokumentation wird mittels einer Konfigurationsdatei erzeugt, welche mittels

user@linux $ doxygen -g <config-file>

erzeugt wird. Nun wird eine Konfigurationsdatei erzeugt, welche eine Menge an Konigurationsflags setzt, die momentan allerdings zum grössten Teil uninteressant sind. Wichtig sind vor allem die folgenden Tags:

PROJECT_NAME     = <Name_des_Projektes>
OUTPUT_DIRECTORY = <Pfad_fuer_generierte_Doku>
OUTPUT_LANGUAGE  = <Sprache>
INPUT            = <Pfade_zu_den_Sourcen>
FILE_PATTERNS    = <Endung> zum Beispiel .h,.cpp bei einem c++ Projekt
    

Hat man die notwendigen Tags in der Konfigurationsdatei gesetzt, kann man die Dokumentation mittels des Kommandos

user@linux $ doxygen <Config-File>

erzeugen. Unter  Windows nimmt man dazu die entsprechende grafische Oberfläche.


4 Doxygen-Tags

Um die Kommentare von doxygen bearbeiten zu lassen, werden spezielle Dokumentations-Blöcke im Quellcode gesetzt. Diese können folgende Formen haben:

/**
 * ...Text...
 */

/*!
 * ...Text...
 */

/*!
   ...Text...
 */
    

Diese Art und Weise der Kommentare ist vom C-Stil abgeleitet. Wer die C++ Kommentare bevorzugt, kann die folgenden speziellen Blöcke benutzen:

///
/// ...Text
///

//!
//! ...text...
//!

///////////////////////////////////////////////////////
/// ...Text...
///////////////////////////////////////////////////////
    

Zusätzlich ist es möglich, Kurzbeschreibungen (brief) zu setzen:

/*!\brief Beschreibung
 *           geht hier weiter
 *
 * Detailierte Beschreinungen folgen hier
 */
    

Eine andere Möglichkeit stellt das Folgende dar:

/// Brief Beschreibung.
/** Detailierte beschreibung folgt nach dem Punkt. */
    

Parameterbeschreibungen werden mit dem Tag \param eingeleitet:

/// Eine Methode.
/*!
       Detailierte beschreibung der Funktionalität
  \sa Vater()
  \param pa1 Parameter 1
  \param pa2 Parameter 2
 */

 int sohn(int pa1, int pa2); //! Detailierte Beschreibung
    

Einige weitere Tags:

\struct Dokumentation zu einem C-Strukt
\union Dokumentation zu einer Union
\enum Dokumentation zu einem Enumeration Typ
\fn Dokumentation einer Funktion
\var Dokumentation einer Variable
\def Dokumentation eines #defines
\file Dokumentation eines Files
\namespace Dokumentation eines Namespaces

5 Abschliessende Bemerkungen

Wer Fragen oder Anmerkungen zu diesem Mini-Howto hat, kann diese direkt an Kim Kulling sir_kimmi@gmx.de) senden.



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