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1 Anfängliche Fragestellungen


1.1 Was ist LaTeX?

LaTeX ist ein Drucksatzsystem, dessen Ergebnisse weit über das hinausgehen, was man mit einer Schreibmaschine schreiben könnte. Die Qualität der gesetzten Zeichen unterscheidet sich auch von den Druckergebnissen von herkömmlichen Textverarbeitungsprogrammen, da LaTeX Ligaturen verwendet. Das Ausmaß der Fähigkeiten wird aber erst richtig deutlich, wenn man mit Notensatz, Kreuzworträtseln, mathematischen Formeln oder chemischen Symboldarstellungen zu tun hat. Selbst Diagramme lassen sich bei Kenntnis der entsprechenden LaTeX-Befehle programmieren.


1.2 Was ist anders beim Erstellen von LaTeX-basierten Texten?

LaTeX ist ein System, das wie eine Programmiersprache Befehle bereitstellt, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Man muss also einen Überblick über die LaTeX-Befehle erhalten, um damit arbeiten zu können.
Dies ist auch der Grund, warum häufig gestresste Linux-Anwender eher zum Textprogramm greifen, als LaTeX zu nutzen. Wer die ersten Grundbefehle allerdings gelernt hat, greift gern auf LaTeX zurück, wenn neben dem schnellen Text auch das Layout eine Rolle spielt.

LaTeX benötigt ein installiertes LaTeX-System und einen Editor - mehr nicht. Die Ergebnisse der ersten Verarbeitungsstufe eines Textes liegen im DeVice-Independend Format (DVI) vor. Diese Dateien lassen sich dann beispielsweise ins Postscript- oder in PDF-Format verwandeln. Mit dem Programm pdflatex lassen sich auch direkt PDF-Dateien erzeugen.


1.3 Welcher Editor ist am besten für LaTeX geeignet?

Wichtig für den guten Überblick ist das Syntax-Highlighting, wie es auch in der Programmierung gern genutzt wird. Editoren wie Vim, EMACS, Nedit oder Kate bringen die entsprechenden Voraussetzungen mit. So behält man den Überblick über öffnende und schließende Klammern. Ansonsten gibt es keine Besonderheiten zu beachten. Am besten geeignet ist der Lieblingseditor, weil man mit ihm am besten umgehen kann.


1.4 Gibt es grafische Benutzeroberfächen für LaTeX?

Ja, in der Tat, die gibt es. Für KDE2 wurde Ktexmaker2 entwickelt. Sein Nachfolger für KDE3 ist Kile. Doch schon vor KDE2 gab es nützliche Oberflächen, wie die TeX-Shell (ts). Sie alle bieten die Möglichkeit die Sourcen zu editieren und anschließend eines der LaTeX-Programme aufzurufen, um die DVI-Dateien zu erzeugen. LyX geht dabei noch etwas weiter. WYSIWYM (What you see, is what you mean) nennt sich die Ansicht, die mit diesem Editor erzeugt wird. LyX stellt dabei die Sourcen zusammen. Aus dem Mac-User-Bereich stammt das Programm TeXMacs.


1.5 Wie erhalte ich meinen Text in druckbarer Fassung?

Zunächst muss der Text, wie im  Abschnitt 2 folgt, erstellt werden. Abgespeichert wird er mit der Erweiterung .tex. Diese Quelldatei wird dann mit den Befehlen

user@linux $ latex quelldatei.tex
user@linux $ dvips quelldatei.dvi
user@linux $ ps2pdf quelldatei.ps

übersetzt. Wer keine PDF-Datei als Ergebnis benötigt, kann die letzte Zeile weglassen.
Die einzelnen Dateien lassen sich mit den Programmen xdvi quelldatei.dvi, kghostview quelldatei.ps, oder xpdf quelldatei.pdf bzw. acroread quelldatei.pdf betrachten.



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