Bis vor kurzem war Ext2 das einzig ernsthaft nutzbare
Linux-Dateisystem. Es ist sehr stabil, da es seit 1993 für Linux entwickelt
und korrigiert wird. Ext2 enthält keine Journal-Funktion
und muss ohne Binärbaum auskommen, Ext3 ist ein
Ext2, das um das Journaling erweitert wurde.
Ext2 kann in Ext3 umgewandelt werden
und umgekehrt. Diese Konvertierung ist zwischen anderen Dateisysteme nicht
möglich.
Die Geschwindigkeit scheint akzeptabel zu sein für die klassische,
unmoderne Architektur des Dateisystems. Nur bei sehr große
Dateien im GB-Bereich sowie bei Verzeichnissen mit tausenden von Dateien
scheint Ext2/3 von der Konkurrenz deutlich abgehängt zu werden.
Wie bereits weiter oben erwähnt, hat Ext3 zwei Funktionen,
welche die anderen modernen Dateisysteme nicht haben.
Einmal ist das Zusammenspiel von Metadaten und Journal exakter
synchronisiert, denn das commit wird erst in das Journal geschrieben,
wenn die eigentlichen Daten wirklich auf der Festplatte sind. (Dies ist
zur Beschleunigung übrigens deaktivierbar mit der Mount-Option
data=writeback.)
Zum anderen kann Ext3 als einziger Kandidat auch die Daten
selbst in sein Journal eintragen, was aber meistens einen starken
Geschwindigkeitseinbruch bewirkt. Um diese Funktion zu aktivieren, muss die
Mount-Optionenn data=journal in die /etc/fstab
eingetragen werden. Wird dies so eingerichtet, empfiehlt sich zur
Beschleunigung das Auslagern des Journals auf eine weitere Festplatte.
Des Weiteren hat Ext2/3 die meisten ergänzenden
Zusatz-Programme.
Wenn es also darum geht, ein sehr zuverlässiges Linux aufzusetzen und die
Geschwindigkeit des Dateisystems nicht das Allerwichtigste ist,
scheint Ext3 eine gute Wahl zu sein.
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