Um Ordner und Dateien auf Festplatten abzuspeichern oder zu lesen
ist es notwendig, die Festplatte in einen Zustand zu versetzen, der
dies ermöglicht. Der erste Schritt ist das Partitionieren, der zweite
das Formatieren. Dieser Text soll Ihnen helfen mit dieser Hürde umzugehen.
Das Partitionieren ist das Aufteilen einer Festplatte in mehrere
Teile, sogenannte Partitionen. Diese sind voneinander unabhbängig und
können verschiedene Dateisysteme enthalten. Partitionen
entsprechen Schubladen in einem Schrank. Zieht man eine heraus und
nimmt etwas heraus, leert sie oder ändert den Inhalt, werden die
anderen Schubladen davon nicht betroffen.
Bei PCs gibt das PC-BIOS (Basic Input Output System)
vor, wieviele Partitionen verwendet werden dürfen.
Für PC-Festplatten sind die eigentlichen Partitionen Primäre Partitionen,
davon können Sie aber nur vier anlegen. Um diese
Einschränkung zu umgehen, wurden erweiterte (extended) Partitionen
eingeführt. Eine primäre Partition kann als erweiterte Partition in
mehrere logische Partitionen unterteilt werden.
Vom BIOS
gibt es keine Beschränkungen für die Anzahl logischer
Partitionen. Es darf aber nur eine erweiterte Partition pro Festplatte
existieren. Linux limitiert die Anzahl der Partitionen pro IDE-Festplatte
auf 63 Partitionen, drei benutzbar als primäre und 60 als logische
Partitionen. Bei SCSI-Festplatten 15, drei benutzbar als primäre und
zwölf als logische Partitionen.
Bei älteren PCs oder BIOS-Versionen sei darauf hingewiesen, dass die
Boot-Partition, jene die den Kernel enthält, innerhalb der
ersten 1024 Zylinder liegen muss. Da, in der Regel, die Boot
und die Root Partition identisch sind, müssen Sie darauf
achten das die Root-Partition innerhalb der ersten 1024
Zylinder der Festplatte untergebracht ist.
Bei neueren BIOS-Versionen die Enhanced Disk Drive Support verwenden
gibt es diese Einschränkungen nicht mehr. lilo, grub und andere
Bootmanager
greifen über das BIOS auf int 0x13 (Unterstützung für
grosse Festplatten) um den Kernel in den
Speicher zu laden. Sobald Linux gestartet ist, wird nicht mehr auf das BIOS
zurückgegriffen, da Linux eigene Routinen für den Festplattenzugriff verwendet.
GNU/Linux Systeme sollten den Filesystem Hierarchy Standard (FHS)
unterstützen, dies ermöglicht es dem Nutzer Dateien an bestimmten
Orten im Dateisystem zu finden. Das Root Verzeichnis wird durch einen
einfachen Schrägstrich - slash (/) - dargestellt.
/ |
Wurzel-Verzeichnis |
/bin |
wesentliche Programme |
/boot |
statische Dateien des Bootmanagers |
/dev |
Schnittstellen zu Geräten |
/etc |
Rechnerabhängige Konfigurationsdateien |
/home |
Heimatverzeichnisse der Benutzer |
/lib |
Wesentliche Systembibliotheken |
/mnt |
Einhänge Punkte für temporäre Dateisysteme |
/proc |
Virtuelles Verzeichnis für Systeminformationen |
/sys |
Virtuelles Verzeichnis für Systeminformationen |
/root |
Heimatverzeichnis des Systemadministrators (root) |
/sbin |
wesentliche Systemprogramme |
/tmp |
temporäre Dateien |
/usr |
sekundäre Dateisystemhirarchie |
/var |
Veränderliche Dateien |
/opt |
zusätzliche Software Pakete |
Eine weitere Partition, die in vielen GNU/Linux Systemen zu finden ist,
nennt man swap. Diese Partition dient dazu Speicherbereiche
des Hauptspeichers auszulagern, um weitere Programme auszuführen oder
ausgeführten Programmen mehr als den im System vorhandenen Speicher
zugänglich zu machen. Diese Funktion ist bei Rechnern mit wenig Hauptspeicher
sehr von Vorteil, da es ermöglicht OpenOffice
oder KDE zu starten ohne
eigentlich den notwendigen Speicher dafür zur Verfügung zu haben. Es
ist aber nur eingeschränkt sinnvoll, da durch das Auslagern sehr viel Zeit
vergeht und ein zügiges Arbeiten nicht möglich ist.
Auf meinen privaten Rechnern mit 512 MB Ram und jeweils 1024 MB
swap-Partition wird sehr selten der
swap-Bereich der Festplatte angefordert.
Bei Rechnern mit anderen Aufgaben kann dies aber ganz anders
aussehen. Sie sollten aber immer eine swap Partition anlegen,
da dies nur von Vorteil sein kann.
Ein GNU/Linux System braucht nur eine Partition um lauffähig zu sein.
Auf meinem Laptop sieht die Partitionierung so aus:
Platte /dev/hda: 30.0 GByte, 30005821440 Byte 255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 3648 Zylinder Einheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 Bytes
Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System /dev/hda1 1 1721 13823901 83 Linux /dev/hda2 1722 1848 1020127+ 82 Linux swap /dev/hda3 1849 3647 14450467+ 83 Linux
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/dev/hda1 ist die boot und root Partition /dev/hda2 ist die swap Partition /dev/hda3 ist die home Partition
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Da es zu jeder Aufgabe für einen Computer verschiedene
Partitionierungs-Philosophien gibt, masse ich mir hier keine
Empfehlung an.
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