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3 Was ist ein Desktop Environment?

Was macht ein modernes GUI (Graphical User Interface) aus? Funktionen wie Copy & Paste, Kontextmenüs, einheitliches Look & Feel, Drag & Drop, Desktop Panel - alles Dinge, die X selbst nicht bereitstellt. Dazu wurden die Desktop Environments oder Desktopumgebungen ins Leben gerufen. Desktopumgebungen bringen darüberhinaus eine ganze Ansammlung nützlicher Anwendungssoftware bereits mit (z.B. Web-Browser, Office-Paket, Spiele, Editor...), und bilden somit ein ganzes Software-Bundle. Zudem verwenden sie einheitliche Grafikbibliotheken (GUI-Toolkits), mit denen diese Anwendungen programmiert sind, was einerseits das Aussehen für den Anwender gefällig macht, anderseits dem Programmierer eine Menge Arbeit abnimmt. Eine Desktopumgebung ist der Schlüssel zum Erfolg, um ein Betriebssystem einer breiten Masse an Anwendern zur Verfügung zu stellen, da kaum ein Computeranwender gerne auf Komfort bei der Benutzung seines Computers verzichten will. Er möchte sich im Wesentlichen auf den Kern seiner Bedürfnisse konzentrieren (z.B. Briefe schreiben, im Internet surfen, Mails senden und empfangen). Dies mit einem Mausklick schnell und bequem erledigen zu können, das Kopieren von Textpassagen von einer Anwendung in eine andere, Icons auf der Oberfläche zum vereinfachten Start häufig verwendeter Anwendungen - all dies und noch viel mehr gehört zu den Funktionen, welche ein Desktopsystem bereitstellt. Die beiden wohl verbreitetesten Desktopsysteme sind

  • en KDE (Kool Desktop Environment), basierend auf dem GUI-Toolkit QT
  • en Gnome (GNU Network Object Model Environment), basierend auf dem GUI-Toolkit GTK

In unseren Breiten ist durch die starke Präsenz des Nürnberger Linux-Distributors SuSE KDE das am staerksten verbreitete Desktopsystem. Es ist so bekannt, dass KDE oft mit Linux gleichgesetzt wird.

Beide Desktop Environments werden aber mit jeder größeren Distribution mitgeliefert und gleichen sich sehr im Funktionsumfang.

Welches ist die am besten geeignete Oberfläche für mich? - Diese Frage wird häufig gestellt, und dem Einsteiger würden wir erstmal dazu raten, sich mit der vorinstallierten Oberfläche vertraut zu machen. Ansonsten gilt der Grundsatz: ausprobieren! Die Geschmäcker sind verschieden, und es gibt genug Alternativen, um die Arbeitsumgebung an die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse des Anwenders anzupassen. Neben KDE und Gnome gibt es alternativ auch noch die Möglichkeit, einen klassischen Windowmanager wie FVWM zu verwenden - diese bieten zwar geringeren Komfort, schonen aber die Ressourcen, was z. B. auf einem Rechner, der überwiegend als Server eingesetzt wird, sinnvoll sein kann.



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