In Anbetracht des hohen Aufwands beim bisher beschriebenen Radiosity-Algorithmus stellt sich die Frage, ob man die Ergebnisse der Beleuchtungsberechnung inkrementell approximieren kann. Die Auswertung der -ten Zeile des Gleichungssystems liefert eine Schätzung für die Strahlung des Flächenelements, die auf den Schätzungen für die Strahlungswerte der anderen Flächenelemente basiert. Jeder Term in der Summe der Gleichung beschreibt die Auswirkung des Elements auf die Strahlung des Elements :
Diese Methode ``sammelt'' also das Licht der restlichen Szene ein.
Der Ansatz zur schrittweisen Verfeinerung verteilt dagegen die Strahlung eines Flächenelements auf die Szene, wobei jede Fläche mithilfe von Fläche aktualisiert wird:
Wenn man eine Schätzung für hat, kann man den Beitrag des
Flächenelements zum Rest der Szene ermitteln, indem man
vorstehende Gleichung für jedes Element auswertet.
Dazu braucht man leider für alle .
Jeder dieser Werte wird mit einem separaten Halbwürfel bestimmt.
Dies erfordert ebensoviel Aufwand an Speicherplatz und
Rechenzeit wie der ursprüngliche Ansatz.
Man kann die Gleichung jedoch umschreiben, wenn man die
Reziprozitätsbeziehung berücksichtigt.
for i:= 1 to n do
initialisiere
if patch i ist Lichtquelle
für jede Fläche
then := := Emissionswert
Strahlung und Differenz
else := := 0
end;
repeat
for {jede Fläche i, beginnend bei größter Ausstrahlung} do begin
Plaziere Hemicube auf Fläche i
Berechne für alle
for j := 1 to n do begin
{für jede Fläche j tue}
Strahlung von Fläche i
Differenz erhöhen
Strahlung erhöhen
end;
;
Überschuß ist verteilt
end
until fertig
bis zur Konvergenz
Bei jeder Ausführung der äußeren FOR-Schleife verteilt ein weiteres Flächenelement seine unverbrauchte Strahlung auf die Szene. Daher werden nach der ersten Ausführung nur die Flächen beleuchtet, die selbst Lichtquellen sind sowie solche, die beim Verteilen der Strahlung des ersten Elements direkt beleuchtet werden. Rastert man am Ende jeder Ausführung des Codes ein neues Bild, so wird das erste Bild relativ dunkel und die nachfolgenden Bilder immer heller.
Abbildung 23.4 faßt den gesamten Ablauf zusammen.