1. Einführung
Gründe, die Vorlesung zu hören:
- gute Berufschancen für Informatiker mit DB-Kenntnissen
- 'Datenflut', Information als Wirtschaftsgut
- interessante Kombination von Theorie und Praxis
Datenbanken in der 'realen Welt':
- Reisebüro
- Einwohnermeldeamt, Verkehrssünderkartei
- Banken, Versicherungen
- Telefonauskunft
- Bibliotheken (Buchbestand, Entleiher)
- Supermarkt (Scannerkassen, Lagerbestand)
- Handel, Versandhandel (Kunden, Aufträge, Lager)
- Personalverwaltung
- CAD-/CIM-Daten
- Expertensysteme
- u.a.m.
Einführung
Einordnung in den Bereich EDV (Software)
Einführung
Vorteile von Datenbanksystemen:
- groß e Datenmengen effizient verarbeiten
- eine zentrale, genormte Datenhaltung für div. Anwendungssoftware (Buchhaltung, Auftragswesen, Lager, ..) -> keine Redundanz
- paralleles Arbeiten mehrerer Benutzer
- Anwendungen benutzbar, ohne daß Anwender
- interne Darstellung der Daten
- Speichermedium, auf dem Daten liegen
kennen müssen -> Datenunabhängigkeit
- Anwender sehen nur Ausschnitt aller Daten -> Datenschutz
- weitere 'integrierte Funktionalität':
- eingebaute Algorithmen für Suchen, Sortieren, Pufferverwaltung...
- optimiert für Datenbestände die größ er als verfügbarer HS sind
- Überprüfung von Integritätsbedingungen
- deskriptive Anfragesprachen
- Anfragen an Meta-Daten
- Datensicherungsmechanismen
- Transaktionskonzept
Einführung
Nachteile von DB:
- teuer
- umfangreiche Dokumentation
- groß er Festplatten- und HS-Bedarf
- nicht so effizient wie 'handoptimiertes' Programm
- Abhängigkeit vom DB-Hersteller
Vielleicht besser keine DB:
- Datenbestand sehr klein, einfach strukturiert, nur von einem Anwendungsprogramm benötigt
- keinerlei Erweiterungen (andere Anwendungen) auf gleichen Daten geplant
- kein Mehrbenutzerbetrieb
- Realzeit-Anwendung (extrem kurze Antwortzeit nötig)
Einführung
Historie:
1. Stufe: Dateisysteme; Daten in Dateien, anwendungsspezifische
Datenorganisation, geräteabhängig, redundant, inkonsistent
Einführung
2. Stufe: Dateiverwaltungssysteme; Geräteunabhängigkeit der Datenhaltung,
zusätzl. Dienstprogramme z.B. zum Sortieren, redundant, inkonsistent
Einführung
3. Stufe: Datenbanksysteme; geräteunabhängig, redundanzfrei, konsistent
dabei
Ende 60er Jahre: DB-Systeme basierend auf hierarchischem Modell oder
Netzwerkmodell
70er/80er: Relationale DB-Systeme
80er/90er: Wissensbanken
90er Jahre: Objektorientierte DB-Systeme
Mitte 90er Jahre: Objektrelationale DB-Systeme
Einführung
Begriffe:
- DBMS: Datenbankmanagementsystem; Gesamtheit aller Module, die die
Verwaltung einer DB übernehmen
- DBS: DBMS plus DB
- DB: Gesamtheit der (Anwendungs-)Daten
Einführung
Komponenten eines DBS:
Einführung
Weiterer Aufbau der Vorlesung:
- genauere Betrachtung der Architektur von DB-Systemen
- konzeptuelle Ebene: Datendefinition (hierarchisches, Netzwerk-, relationales u. oo Modell)
- externe Ebene: Anfragesprachen, Updates
- interne Ebene: Datenorganisation, Speicherverfahren
- externe Ebene: Einbettung in Programmiersprachen
- weitere Aufgaben wie Transaktionskonzepte, Sichten,...
Einführung
Literatur:
- J.D. Ullman: Principles of Database- and Knowledge-Base Systems;
Computer Science Press, 1988
- G. Vossen: Datenmodelle, Datenbanksprachen und
Datenbank-Management-Systeme; 2. Aufl. Addison-Wesley
- A. Heuer, G. Saake: Datenbanken - Konzepte und Sprachen; Intern.
Thomson Publishing, 1995
- C.J. Date: An Introduction to Database Systems; 6. Aufl., Addison-Wesley,
1995
- R. Elmasri, S.B. Navathe: Fundamentals of Database Systems; 2. Aufl.,
Benjamin/Cummings, 1994
- diverse weitere DB-Bücher, auch Spezialbücher zu einzelnen Themen
Einführung
Vorlesungsbegleitende Beispiele:
1. (Uni-)Bibliothek mit Bibliotheksangestellten, Entleihern (Studenten, Dozenten), Büchern und Zeitschriften als Ausleihobjekte, Entleihungen;
zu
Angestellten: PANr., Name (Vor-, Nach-), Adresse, Geburtsdatum, Vorgesetzter,
Gehalt
Studenten: PANr., Name, Adresse, Geburtsdatum, Matrikelnr., Studienfach
Dozenten: PANr., Name, Adresse, Geburtsdatum, Institut, Institutsadresse
Bücher: ISBN, Titel, Verlag, Autor, Auflage, Jahr, Stichworte
Zeitschriften: ISSN, Bandnr., Jahr, Heftnr., Titel, Verlag, Herausgeber
(evtl. noch Artikel pro Zeitschrift mit Titel, Autor, Sichworte, Seiten
(von,bis)
Entleihung: Entleiher, Ausleihobjekt, Ausleihdatum, Bibl.Angestellter
Einführung
2. Warenhaus mit Artikeln, Kunden, (Kunden-)Aufträgen, Lieferanten,
(Lieferanten-)Angeboten, Abteilungen, Angestellten;
zu
Artikeln: Artikelnr, EAN, Artikelbezeichnung
Kunden: Kundennr., Name, Adresse, Kontostand
Lieferanten: Lieferantennr., Name, Adresse
Angebot: EAN, Preis pro Stück
Auftrag: Auftragsnr., Datum, Liste von Artikeln mit Mengenangabe
Abteilung: Abtlgsname, Abtlgsnr., Liste aller geführten Artikel, Liste aller
Angestellten, Abtlgsleiter
Angestellter: Name, Gehalt
Abtlgsleiter: Name, Gehalt
Jutta Goeers
Thu Apr 10 10:02:41 MET DST 1997