In einem objektorientierten Datenbanksystem werden Verhaltens- und Struktur-Beschreibungen in einem Objekt-Typ integriert. Das anwendungsspezifische Verhalten wird integraler Bestandteil der Datenbank. Dadurch können die umständlichen Transformationen zwischen Datenbank und Programmiersprache vermieden werden. Vielmehr sind die den Objekten zugeordneten Operationen direkt ausführbar, ohne detallierte Kenntnis der strukturellen Repräsentation der Objekte. Dies wird durch das Geheimnisprinzip (engl.: information hiding) unterstützt, wonach an der Schnittstelle des Objekttyps eine Kollektion von Operatoren angeboten wird, für deren Ausführung man lediglich die Signatur (Aufrufstruktur) kennen muß.
Abbildung 15.2 visualisiert den objektorientierten Ansatz bei der Datenmodellierung. Ein Quader wird zusammen mit einer Reihe von Datenfeldern und Operatoren zur Verfügung gestellt. Unter Verwendung dieser Schnittstelle rotiert Anwendung A einen Quader und bestimmt Anwendung B das Gewicht.