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Zweite Normalform

Ein Attribut heißt $Prim\uml {a}rattribut$, wenn es in mindestens einem Schlüsselkandidaten vorkommt, andernfalls heißt es Nichtprimärattribut.

Ein Relationenschema ${\cal R}$ ist in zweiter Normalform falls gilt:

Seien also $\kappa_1, \dots , \kappa_n$ die Schlüsselkandidaten in einer Menge $F$ von FDs. Sei $A ~\in
{\cal R} - (\kappa_1 \cup \dots \cup \kappa_n)$ ein $Nichtprim\uml {a}rattribut$. Dann muß für $1 \leq j \leq n $ gelten:

\begin{displaymath}\kappa_j ~\dot\rightarrow ~ A ~\in ~ F^{+}\end{displaymath}

Folgende Tabelle verletzt offenbar diese Bedingung:

StudentenBelegung
MatrNr VorlNr Name Semester
26120 5001 Fichte 10
27550 5001 Schopenhauer 6
27550 4052 Schopenhauer 6
28106 5041 Carnap 3
28106 5052 Carnap 3
28106 5216 Carnap 3
28106 5259 Carnap 3
... ... ... ...

Abbildung 11.1 zeigt die funktionalen Abhängigkeiten der Relation StudentenBelegung. Offenbar ist diese Relation nicht in der zweiten Normalform, denn Name ist nicht voll funktional abhängig vom Schlüsselkandidaten {MatrNr, VorlNr}, weil der Name alleine von der Matrikelnummer abhängt.


Abbildung 11.1: Graphische Darstellung der funktionalen Abhängigkeiten von StudentenBelegung

Als weiteres Beispiel betrachten wir die Relation

Hörsaal : { [Vorlesung, Dozent, Termin, Raum] }
Eine mögliche Ausprägung könnte sein:

Vorlesung Dozent Termin Raum
Backen ohne Fett Kant Mo, 10:15 32/102
Selber Atmen Sokrates Mo, 14:15 31/449
Selber Atmen Sokrates Di, 14:15 31/449
Schneller Beten Sokrates Fr, 10:15 31/449

Die Schlüsselkandidaten lauten:

Alle Attribute kommen in mindestens einem Schlüsselkandidaten vor. Also gibt es keine Nichtprimärattribute, also ist die Relation in zweiter Normalform.


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