Geschichte des Arnis
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Spanische Kolonialzeit zeigen
Amerikanische Kolonialzeit
Nach über 300 Jahren unter Fremdherrschaft gelang es den Filipinos am 12.Juni 1898 sich von der spanischen Knechtschaft zu befreien und die Republik der Philippinen, die erste Republik Asiens, zu gründen. Allerdings wurde die Nation bereits 1899 auf Befehl des U.S. Präsidenten William McKinley widerrufen und von U.S. amerikanischen Streitmächten angegriffen, da die Amerikaner die Philippinen im Zuge ihrer eigenen Kolonialpolitik unterwerfen wollten. Im Laufe des Krieges, der allerdings vier Jahre dauerte, viel länger als von der U.S. Regierung geplant, löschten die besser bewaffneten Amerikaner etwa 10% der damaligen philippinischen Bevölkerung aus, mit der Begründung, den Filipinos Freiheit und Wohlstand zu bringen, und sie zu führen, da diese sich nicht selbst regieren könnten.
In Bedrängnis gerieten die neuen Besatzer allerdings vor allem dann, wenn sie muslimischen Kämpfern, die von den Spaniern als Juramentado bezeichnet wurden, begegneten. Diese Juramentado waren Nachfahren der Krieger und führten eine damals für ihre Kaste übliche Tradition aus. In dem als "Amok" oder "meng-âmok " (in blinder Wut angreifen) bekannten Zustand, griffen sie ihre Gegner kahlrasiert und nur mit einem roten Kopftuch, einem Schwert und um den Genitalbereich ein nasses Stück Leder bekleidet, an. Das langsam trocknende Leder schnürte die Genitalien ein und sorgte für große Schmerzen beim Träger. Jene Juramentado, oder wie sie die Deutschen nannten "Amokläufer", zogen vereinzelt los um Rache für ihre ermordeten oder vergewaltigten Familienmitglieder auszuüben. Sie töteten alle Amerikaner die ihnen begegneten und kämpften solange bis sie selbst umgebracht wurden.
Es gibt einen historisch belegten Fall, in dem einer dieser Juramentados auf einen amerikanischen Hauptmann zustürzte. Obwohl dieser das gesamtes Magazin seiner Pistole Kaliber 38 in den Juramentado hineinschoß, brach der Filipino erst zusammen, nachdem man ihm den Kopf abschlug. Seit diesem Präzedenzfall wurden Soldaten der U.S. amerikanischen Armee, anstelle einer Kaliber 38 Pistole mit einer stärkeren Kaliber 45 Pistole ausgerüstet. Auch die amerikanische Spezialeinheit 'Ledernacken' hat ihren Namen in den Philippinen bekommen. Um sich gegen Giftpfeile und Schwertangriffe der Filipinos zu schützen, banden sie sich ein Stück Leder in den Nacken.
Nachdem 1902 die Philippinen besiegt waren, beruhigte sich das Leben nur in manchen Teilen der jetzt zu den USA gehörenden Region. Die meisten der philippinischen Revolutionäre versuchten weiterhin die Amerikaner mit allen Mitteln zu bekämpfen. Etliche studierten deswegen die amerikanischen Gesetzbücher, um Lücken zu finden mit denen sie ihre Unabhängigkeit wieder erlangen und so die Amerikaner mit ihren eigenen Mitteln schlagen konnten. Letztendlich schafften sie es 1918 zur ersten autonomen Region innerhalb der U.S.A. zu werden.
Während dieser Zeitspanne entdeckten amerikanische Soldaten Eigenheiten der philippinischen Kampfkünste für sich. So erfreuten sie sich besonders an zwei der lokalen Waffen: dem Yoyo und dem Balisong (Hornbrecher), letzteres nannten sie auch fan knife (Fächermesser) oder butterfly knife (Butterflymesser). Diese Waffen wurden mit höchster Eleganz geführt, benötigten allerdings zur Bedienung auch höchste Präzision.