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Visayas

Die Visayas sind eine Inselgruppe mitten im Herzen der Philippinen. Sie waren die erste Region im philippinischen Archipel, die die Spaniern kannten und von ihnen besetzt und kolonialisiert wurde. Anders als in anderen Bereichen der Philippinen, gibt es bis heute Gegenden innerhalb dieses Raumes, in dem die Bevölkerung untereinander ausschließlich auf Spanisch redet. Zusammen mit Luzon und Mindanao sind die Visayas eine der drei großen Hauptregionen, in die die Philippinen unterteilt sind und auf der Nationalflagge als Sterne verewigt wurden. Diese waren ursprünglich drei südostasiatische Königreiche. Es existieren kaum Informationen über die Region vor der spanischen Herrschaft, da die Besatzer, als Teil ihrer kolonialen Interessen, jegliche vorspanischen Kulturgüter vernichteten.

Benannt wurde die Inselgruppe nach dem Sri Vijaya Imperium, einem südostasiatischem Großreich, welches vom 3. bis zum 13. Jahrhundert existierte. Die Visayas Inseln gehörten, zusammen mit dem Sulu Archipel, sowie Sumatra, Ceylon, der malayischen Halbinsel, dem westlichen Teil Javas, Sulawesi, den Molukken und Borneo, im 12. Jahrhundert zu diesem Imperium. Der Name des Reiches setzt sich aus den Sanskrit Wörtern "sri", strahlend, und "vijaya", Sieg oder Exzellent, zusammen. Im philippinischen Archipel änderte sich das Wort "Vijaya" in "Visaya" und "Vizcaya" um.

Die Ankunft der Jung-Malayen auf den Inseln wird in der Legende des Buches Maragtas, einem Buch der Aeta, erzählt. Diese lebten vor den Malayen in dem Archipel und wurden von ihnen in die höheren Bergregionen gedrängt. Der Geschichte nach sollen damals zehn Datu (Fürsten), mitsamt Hofstaat, unter der Führung des Fürsten Puti, die Insel Panay (damals Aninipay) erreicht haben. Sie flohen von Borneo aus über die Süd-Sulu See vor ihrem grausamen Herrscher Makatunaw. Jeder dieser Adligen soll in der Bothoan Schule unterrichtet worden sein. Eine Schulform in der junge Aristokraten sowohl in Philosophie, als auch in Geschichte, Poesie und der Kampfkunst unterwiesen wurden. Nach der Ankunft auf Panay blieben die Malayen zunächst nur in Küstennähe, drangen aber später auch in die inneren Inselbereiche vor. Bis heute wird die Ankunft der zehn Fürsten auf den Philippinen beim Ati-Atihan Karneval, jedes Jahr im April, gefeiert.

Die Visayas waren zudem noch für eine besondere Tradition bekannt. Anders als die Menschen in Lusonguo oder Maguindanao, den beiden anderen Reichen des philippinischen Archipels, war es üblich sich, über das Leben verteilt Tribal Tattoos eintätowieren zu lassen. Diese gaben die eigene Lebensgeschichte wieder. Wegen ihres Erscheinungsbild wurden sie von den spanischen Besatzern auch als "pintados", bemalte Indios, bezeichnet. Heutzutage wird diese Tradition allerdings nur noch selten durchgeführt.

Obwohl alle Fürstentümer Visayas offiziell dem Rajah, dem König Sri Vijayas, untergeordnet waren, gelang es ihnen sich nach und nach zu lösen und so zu autonomen Regionen innerhalb des Reiches heranzuwachsen. Als im 16. Jahrhundert die Europäer in Asien eindrangen, hatte man es bereits mit einem politischen "Flickenteppich", ähnlich dem des deutschen Kaiserreiches, zu tun. In ihm versuchten die einzelnen Fürstentümer sich gegenseitig auszustechen. Es brauchte allerdings eine Zeit, bis die Spanier diese politische Schwäche erkannten und zu ihrem Vorteil nutzten.

Die Hauptinsel der Region, Cebu, welche auch Zubu oder Sugbo genannt wird, gehört womöglich zu den bekanntesten Inseln Südostasiens. Es ist die Insel, auf der Ferdinand Magellan, ein Portugiese, am 7. April 1521 landete und vom Fürsten Humabon aufgenommen wurde. Magellan wurde vom spanischen König aufgetragen, eine effizientere Route nach Südostastien zu finden und dabei die Welt zu umrunden. Spanien erhoffte sich auf diese Weise auf eine finanziell günstigere und schnellere Route zu den Gewürzinseln zu stoßen. Somit würde sich ihr Reichtum eventuell mehren. Zudem sollte Magellan auch den katholischen Glauben verbreiten und neue Territorien für die spanische Krone erobern.

Als die Konquistadoren endlich auf den Visayas ankamen, nannte Magellan die Region San Lazaro, nach einem Heiligen, dessen Todestag mit dem Ankunftstag zusammenfiel. Zu diesem Zeitpunkt lebten nur noch 150 der ursprünglich 265 Mann starken Besatzung des Portugiesen. Als Magellan von Humabon empfangen wurde, beschloss er mit dem Adligen einen Blutpakt einzugehen. Er überredete den Fürsten sogar sich katholisch taufen zu lassen. Denn er hatte ihm versichert, dass katholische Adlige, anders als bei den Malayen üblich, ihr gesamtes Leben über ihre Stellung ausübten. Humabon könne, durch die Erlangung des Sakramentes, dies auch tun. In Südostasien war es bis dahin üblich, dass sobald die/der Thronfolger/in ein bestimmtes Alter erreicht hatte, man die eigene Stellung an die nächste Generation abgeben musste. Der Fürst lies sich von Magellan am 14. April 1521, zusammen mit seiner Frau und 800 Personen seines Hofstaates, katholisch taufen und verlangte von all seinen Untergebenen, dass diese dies auch täten.

Der Krieger und Feldherr Lapu-Lapu, Vasall von Humabon, empfand den abrupten Wechsel der Religion als Verrat und befahl seinen Untergebenen dieser Weisung unter keinen Umständen zu gehorchen. Magellan bot an, als Beweis seiner Freundschaft zu dem Fürsten, Lapu-Lapu zu besiegen. Allerdings überschätzte er die Kampfkraft der eigenen Truppen und ignorierte die Tatsache, dass sie sich, in einem für sie, unwegsamen Terrain befanden. Dies lässt sich daran erkennen, dass am 27. April 1521 Magellan lediglich 48 seiner Leute in den Kampf schickte. Diese standen, laut Antonio Pigafetta, der die gesamte Reise der Spanier niederschrieb, einer Übermacht von 1500 von Lapu-Lapus Soldaten gegenüber. Zudem sah Lapu-Lapu zu, dass die Spanier in den Mangroven Wäldern kämpfen mussten, eine für die Spanier fast unlösbare Aufgabe, da sie dort ihre überlegene Waffentechnologie nicht nutzen konnten. Noch während der Kämpfe fiel Ferdinand Magellan. 120 von den Spaniern flüchteten daraufhin aus den Visayas und nur 18 von ihnen schafften es letztendlich zurück nach Spanien.

Schließlich gaben die Spanier ihren Besitzanspruch auf das Archipel 1529 an die Portugiesen ab. Dennoch machten sie zwischen 1525 und 1542 vier weitere Expeditionen in die Visayas. Bei der letzten Mission wurde die Region, von Ruy López de Villalobos, in "Islas Filipinas", nach Kronprinz Philipp II von Spanien, umbenannt. Später bezog sich diese Bezeichnung auch noch auf die nördliche, als auch die südliche Hauptinsel der heutigen Philippinen.

Während dieser vier Expeditionen fiel den Konquistadoren auf, dass die malayischen Reiche untereinander zerstritten waren und miteinander rivalisierten. Die Spanier nutzten dies aus, indem sie die Adligen dazu brachten gegeneinander Krieg zu führen. Dabei stellten die Europäer sicher, dass sie mit ihren Verbündeten zusammen den jeweiligen Feind besiegten, und ihren jeweiligen Partner von sich selbst abhängig machten. Zugleich sorgten sie dafür, dass möglichst viele Menschen in den Katholizismus übertraten um sicherzustellen, dass diese der katholischen Kirche, und somit Spanien, und nicht ihrem eigentlichen Lehnsherrn gehorchten.

Schließlich, im Jahr 1567, schickte der spanische König 2100 Soldaten in die Visayas. Mittlerweile war das Archipel politisch schon so geschwächt, dass es leichter als vorher war sie einzunehmen. Man gründete das Fort Fuerza de San Pedro und die Spanier waren von jetzt an im großen Zuge an den Kämpfen der Fürsten beteiligt. Von da an wurden immer häufiger Hunderte von Konquistadoren geschickt um das Gebiet zu unterwerfen. In den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts waren schon weite Teile der Philippinen unter spanischer Kontrolle und blieben dies für die nächsten 256 Jahre.

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