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José Rizal

José Rizal ist der Nationalheld der Philippinen. Er wurde am 19. Juni 1861 in Calamba auf Luzon geboren und am 30. Dezember 1896 in Manila erschossen. Er hatte vielfältige Interessen, u.a. Philosophie, Medizin und Politik. Außerdem war er Schriftsteller, seine beiden bekanntesten Werke sind die Romane „Noli me tangere“ und „El Filibusterismo“.

Familie

José Rizal, mit vollem Namen José Protasio Rizal Mercado y Alonso Realonda, wurde als siebtes von elf Kindern seiner Eltern Francisco E. Rizal Mercado y Alejandra II. und Teodora M. Alonso Realonda y Quintos geboren. Aufgrund seines chinesischen Vorfahren Cue Yi-Lam 柯仪南, der Mitte des 17. Jahrhunderts in die Philippinen einwanderte, galt er als chinesicher Mestize. Cue Yi-Lam nahm dabei den Nachnamen Mercado (span. für Markt) an. Dies sollte ihn und seine Familie vor der Verfolgung durch die Spanier schützen. Er wies damit gleichzeitig auf die kaufmännische Tradition seiner Familie hin. Um auf den Philippinen das spanische Namensystem durchzusetzen erließ 1849 der spanische Generalgouverneur Narciso Claveria, dass jede philippinische Familie einen Namen aus einer Liste wählen musste. Trotz des schon vorhandenen spanischen Familiennamens wurde eine Namensänderung nötig und Rizals Vater nahm den Namen Rizal an. Da die Namensänderung geschäftlich allerdings Schwierigkeiten machte, entschied sich Francisco Rizal schließlich für „Rizal Mercado", wobei er hauptsächlich wieder nur „Mercado" als Namen benutzte. Diese Umstände ermöglichten José Rizal den damals unbekannteren Nachnamen seiner Familie anzunehmen und dadurch Schwierigkeiten mit der spanischen Kolonialregierung zu vermeiden. Damit wäre zu rechnen gewesen aufgrund der Verbindungen seines Bruders Paciano Rizal zu dem als Staatsfeind hingerichteten philippinischen Priester José Burgos, der an einem niedergeschlagenen Aufstand am 20. Januar 1872 beteiligt war. Außerdem unterstützte Paciano Rizal aktiv Forderungen nach Reformen. Nach Rizals Tod trat er den Katipunan bei und wurde dort zum General ernannt.

Bildung

In der Ateneo Municipal de Manila (heutige Ateneo de Manila University) ging Rizal zur Schule und erhielt dort 1877 den Titel eines Bakkalaureus mit herausragenden Leistungen. Er setzte dort seine Ausbildung fort, um Landvermesser zu werden. Gleichzeitig schrieb er sich an der Universität von Santo Thomás von Manila ein, um dort Philosophie und Literatur zu studieren. Dies wurde ihm ermöglicht, da er zur Minderheit der chinesischen Mestizen gehörte, der Privilegien zugestanden wurde. Als seine Mutter erblindete, änderte Rizal seine Studienplanung und begann ein Studium der Medizin, spezialisiert auf Augenheilkunde. Da die spanischen Priester die philippinischen Studenten an der Universität diskriminierten, brach er sein Studium ab und ging im Mai 1882 nach Spanien, wo er an der Universidad Central de Madrid sein allgemeines Medizinstudium beendete und außerdem zum Doktor der Philosophie promovierte. Er spezialisierte sich dann an der Pariser Universität und später an der Universität von Heidelberg auf Ophtalmologie und konnte sein Studium 1887 abschließen. Später gelang es ihm dadurch seine Mutter zu operieren.

Politik

Rizals politische Aktivitäten begannen hauptsächlich in Spanien, wo er für die illegale philippinische Zeitung „La Solidaridad“ (die Solidarität) in Barcelona Artikel schrieb. Diese konzentrierten sich darauf, Rechte für das philippinische Volk zu fordern. Im Angesicht, laut Rizal, eines zweifachen Goliaths, den korrupten Priestern und der Regierung, forderte er folgendes: Die Philippinen sollten eine Provinz Spaniens werden und so auch im spanischen Parlament vertreten sein. Spanischen Priester sollten durch philippinische ersetzt, Versammlungs- und Redefreiheit und die Gleichheit aller philippinischen Einwohner vor dem Gesetz eingeführt werden. Allerdings ist diese Position umstritten. Viele Historiker vertreten die These, dass Rizal für eine Trennung von Spanien war, aber dies Schritt für Schritt passieren sollte. Man könne damit das Wissen der Unterdrücker erlangen und so von ihren Erfahrungen profitieren.

In seinen zwei Werken „Noli Me Tangere“ (Fass mich nicht an) und „El Filibusterismo“ (Die Freibeuterei), welche 1887 in Berlin bzw. 1891 in Ghent (Belgien) mit finanzieller Unterstützung seiner Freunde herausgegeben wurden, prangert Rizal vor allem die spanischen Priester auf den Philippinen und die Gräueltaten, welche im Namen der Kirche begangen wurden, an. Darunter sind Korruption, Landraub und sexueller Missbrauch einheimischer Frauen und Kinder.

Rizal gründete im Juli 1892 nach seiner Rückkehr auf die Philippinen die „La Liga Filipina“, eine politische Organisation, welche Reformen friedlich durchsetzen wollte. Vier Tage nach der Gründung wurde Rizal allerdings aufgrund seiner politischen Aktivitäten vor Gericht gestellt und zum Exil in Dapitan in der Provinz Zamboanga del Norte (auf Mindanao) verurteilt. Damit war die „La Liga Filipina“ vom spanischen Gouverneur Eulogio Despujol praktisch aufgelöst. Rizal errichtete im Exil eine Schule, ein Krankenhaus und ein Wasserversorgungssystem und unterstützte die Bevölkerung in der Landwirtschaft.

Die Katipunan formte sich als Nachfolgeorganisation der „La Liga Filipina“, setzte allerdings dagegen auf eine gewaltsame Revolution. Rizal war ein Gegner jeglicher Gewalt, daher trat er den Katipunan trotz deutlicher Bemühungen und Einladungen nie bei. Nachdem Rizal 1896 seine Strafe verbüßt hatte, bemühte er sich Militärarzt der spanischen Armee auf Kuba zu werden, was ihm vom Generalgouverneur Ramon Blanco gestattet wurde. Dies geschah auch, um sich von den Katipunan zu distanzieren. Nach seiner Abreise aus Mindanao brach allerdings die philippinische Revolution gegen die spanische Kolonialregierung aus und er wurde, als das Schiff in Manila ankam, verhaftet. Vor einem Militärgericht lautete die Anklage auf Verrat und Anstiftung zur Rebellion, dessen er auch schuldig befunden wurde. Während seiner Haft wurden ihm viele Gelegenheiten zur Flucht geboten, die er allerdings nicht nutzte, da er der Ansicht war dies käme einem Schuldeingeständnis gleich. Generalgouverneur Blanco, der Sympathien für Rizal hegte, wurde außerdem von den spanischen Priestern aus dem Amt gedrängt und durch Polavieja ersetzt, um Rizal's Schicksal zu besiegeln.

Am 30. Dezember 1896 wurde Rizal in Luneta (auch Bagumbayan genannt), Manila hingerichtet. In der Nacht zuvor schrieb er sein letztes Gedicht „Mi últimos adíos“ (Mein letztes Lebewohl), welches er heimlich seiner Schwester übergeben konnte und das den Revolutionären, nicht nur auf den Philippinen, zur Inspiration diente.

Am Ort Rizals Hinrichtung liegt heute der Rizal Park, wo zu seinem Gedenken ein großes Denkmal mit der Inschrift steht: „I want to show to those who deprive people the right to love of country, that when we know how to sacrifice ourselves for our duties and convictions, death does not matter if one dies for those one loves – for his country and for others dear to him.“ (Ich möchte denen, die Leuten das Recht nehmen, ihr Land zu lieben, zeigen, dass, wenn wir wissen, wie man sich für unsere Pflichten und Überzeugungen aufopfert, der Tod nicht zählt, wenn man für jene stirbt, die man liebt - für sein Land und für andere, die einem lieb sind.) Rizals Kopf wurde außerdem auf der 2 Peso Banknote von 1922 abgebildet und heutzutage findet man ihn auf der 1 und 5 Peso Münze. Auch in anderen Ländern gibt Denkmale, darunter eine Statue Rizals im Rizal Park in Wilhelmsfeld nahe Heidelberg und eine Gedenktafel in Berlin-Mitte an der Jägerstraße 71.