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Einführung in das Betriebssystem BeOS 5

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BeOS ist zwar prinzipiell darauf ausgelegt, Formate beliebiger Systeme verarbeiten zu können, man hat aber bewußt darauf verzichtet, von Grund auf zu verbreiteten Plattformen wie Windows oder Macintosh kompatibel zu sein. Gassées Devise lautet: `With Legacy Comes Burden´ - Je mehr man von alten Systemen übernimmt, um so schwerfällige und unflexibler wird man. Trotzdem hat Be alle Weichen gestellt, damit ein Austausch von Daten zwischen verschiedenen Systemen kein Problem darstellt.
Das BeOS Dateisystem und der Tracker unterstützen zB FAT/FAT32 und Macintosh formatierte (HFS) Laufwerke sowie Ext2 von Linux. Mit Erweiterungen kann auf ISO 9660, NFS (Network File System) und Medien weiterer Dateisyteme zugegriffen werden. Das bedeutet, daß man von BeOS Zugriff auf alle Dateien, auf sämtlichen Festplatten und Netzlaufwerken hat. Der Tracker erlaubt den problemlosen Zugriff auf alle gemounteten Dateisysteme. Dies gestattet das Lesen, Kopieren und Ausführen von Dateien, egal auf welcher Festplatte, welchem Server oder Diskettenlaufwerk.
Über Tools wie mformat, mcd, mread und so weiter können MSDOS-Disketten geschrieben und gelesen werden. So kann theoretisch jedes Programm MSDOS-Dateien importieren und exportieren. Auch bekannte Formate wie tar, compress, gzip und LHArc sind auf der BeBox längst Standard. In mancher Hinsicht liest und schreibt das BeOS Daten `fremder´ Systeme sogar wesentlich kompatibler als andere Systeme, die behaupten, dies zu können.
Wer sich stets über die falschen Umlaute beim Datenaustausch zwischen Windows und Macintosh ärgert, wird vom BeOS angenehm überrascht sein: Die BeBox hat kein festes Character-Layout. Statt dessen kann man zwischen derzeit 30 verschiedenen `SymbolSets´ wählen, unter anderem Be, ASCII, Legal, DeskTop, ISO, Macintosh, Windows (diverse), PC-8 und PostScript-Text.

BeOS bietet grundlegende Druckertreiber für PostScript und PCL Drucker. Es ist zudem ein Treiberinterface vorhanden, damit Druckerhersteller oder beliebige andere Entwickler High-Perfomance Druckertreiber für BeOS schreiben können.

BeOS unterstützt nicht nur TrueType Schriftarten, es fügt ihnen sogar anti-aliasing Möglichkeiten hinzu. Die Schriften erscheinen glatter auf dem Bildschirm und sind somit auch wesentlich besser lesbar.

BeOS hat einen POSIX-komatiblen Layer, der es ermöglicht Unix Programme durch einfaches Recompilen auf BeOS laufen zu lassen. Es wird zudem mit der Anwendung "Terminal" ausgeliefert. Terminal bietet BeOS-Anwendern die Möglichkeit, die Bourne Again Shell (Bash)zu benutzen. Diese ist insbesondere in der Unix Gemeinde sehr populär. Als Anwender kann man so das System über die Befehlszeile bedienen (auch das bash shell scripting).

SheepShaver ist eine MacOS Run-Time Umgebung. Er ist auf einer Power-PC basierenden Maschine problemlos lauffähig, wenn bereits MacOS installiert ist. Man kann mit Sheepshaver das MacOS innerhalb von BeOS starten und gewohnte Mac Programme in einem BeOS-Fenster laufen lassen. Selbst Kopieren und Einfügen zwischen MacOS und BeOS ist möglich. Für die x86 Systeme existieren derzeit noch keine vergleichbaren Umgebungen, obwohl einige Entwickler ein deutliches Interesse daran gezeigt haben.



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