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6.1 Begriffsdefinitionen und Zusammenhänge

Es soll ein Dokument erstellt werden, das die Inhalte beschreibt, die automatisch in verschiedene Inhaltsdarstellungen verwandelt werden können. Dieses Dokument wird im Folgenden auch Quelldokument genannt. Mit diesem Dokument ist dabei keine einzelne Datei gemeint, denn der Inhalt kann sich auch über mehrere Dateien erstrecken, sondern ein systematischer Zusammenschluss von Informationen. Das Dokument spiegelt demnach die Struktur der Daten wieder, die zu einem bestimmten Themengebiet beschrieben werden sollen. Zu diesem Zweck muss dem Quelldokument ein spezielles Format zugrunde liegen, mit dem die Beziehungen der Daten untereinander festgehalten werden können. Aus der Kombination von Daten und Struktur entsteht ein Dokument, welches die Inhalte zu einem bestimmten Thema zusammenfasst. Zur Erstellung des Dokumentes müssen bestimmte Regeln eingehalten werden. Darum kümmert sich eine Anwendung, die den Autor in der Dokumenteingabe unterstützen soll. Unter einer Anwendung ist in diesem Fall ein Programm zu verstehen, das die Struktur eines Quelldokumentes beherrscht und die Dokumenteingabe erleichtert. Es handelt sich dabei also um einen auf die Struktur des Quelldokumentes eingerichteten Editor. Aus den Daten, die in dem Quelldokument beschrieben sind, sollen verschiedene Inhaltsdarstellungen erstellt werden können. Es gibt zwei unterschiedliche Aspekte der Inhaltsdarstellung, einen inhaltlichen und einen technischen. Der inhaltliche Aspekt bezieht sich auf die Auswahl der Informationen des Quelldokumentes, die für die Darstellung von Bedeutung sind. Eine Inhaltsdarstellung, der der inhaltliche Aspekt zugrunde liegt, wird im Folgenden Ausprägung genannt. Der technische Aspekt der Inhaltsdarstellung ist für die Darstellung der Ausprägung in einem bestimmten Datenformat zuständig. Er lässt sich anhand des Formates unterscheiden. Unterschiedliche Ausprägungen ermöglichen es, dass abhängig von der Verwendung der Inhalte eine diverenzierte inhaltliche Tiefe dargestellt werden kann. Beispielsweise werden Themen in einem Skript detaillierter beschrieben als in einer Präsentation vorgetragen. Das heisst, der Ausschnitt der Daten, der für die Erstellung der Ausprägung verwendet wird, kann variieren. Dabei können einzelne Daten ausgewählt und andere vernachlässigt werden. Durch die Variation von Umfang und Detaillierungsgrad können somit verschiedene Aspekte der Thematik fokusiert werden. Verschiedene Ausprägungen der Daten stellen den gleichen Sachverhalt in unterschiedlicher Art und Inhaltstiefe dar. Beispielhafte Ausprägungen wären etwa ein Skript bzw. Lehrbuch und eine Präsentation bzw. ein Notizzettel. Die definierten Begriffe sollen im Folgenden im Zusammenhang betrachtet werden:
Ein Quelldokument wird zu einem bestimmten Thema erstellt. Das ganze Dokument lässt sich zum größten Teil beispielsweise in Form eines Skriptes darstellen, vgl. Abbildung 16. Auf der gleichen Thematik baut nun ein Vortrag auf, der durch einige textuelle Auszüge aus dem Dokument unterstützt werden soll. Dafür sind jedoch nicht die Inhalte auf einer derart detaillierten Art und Weise darzustellen, wie es in einem Skript der Fall ist. Dennoch behandeln beide Ausprägungen die selbe Thematik. Somit ändert sich lediglich die Inhaltstiefe und die Art der Darstellung.

Abbildung 16: Aus einem Dokument lassen sich verschiedene Ausprägungen generieren, die wiederum für unterschiedliche Präsentationsmedien zur Verfügung stehen.
\includegraphics[scale=0.45]{bilder/KonzeptAblauf}

Die in Abbildung 16 aufgeführten Ausprägungen, Skript und Vortrag, sind die gebräuchlichsten. Aus diesem Grund werden sie im Folgenden weiter spezifiziert und implementiert, so dass sie als anschauliche Beispiele herangezogen werden können. Für jede Ausprägung, die aus dem Dokument generiert werden kann, existiert eine Standardausprägung. Das heißt, dass aufgrund der Daten des Quelldokumentes der Generierungsschritt zu einer Ausprägung führt, ohne dass dafür zusätzliche Informationen herangezogen werden müssen. Die Informationen die zur Anpassung einer Ausprägung in das Dokument eingefügt werden können, werden im Folgenden als Zusatzinformationen bezeichnet. In der bisherigen Betrachtung wurde noch nicht über das Präsentationsmedium entschieden, das zur Ansicht der Ausprägung herangezogen werden soll. Das Präsentationsmedium sollte dem jeweiligen Verwendungszweck angemessen ausgesucht werden können. Die wichtigsten Präsentationsmedien sind das gedruckte Exemplar und die Darstellung am Computer. Daraus resultieren die Anforderungen nicht nur verschiedene Ausprägungen generieren zu können, sondern auch die jeweiligen Formate, die für die unterschiedlichen Präsentationsmedien notwendig sind. Die Tabelle in Abbildung [*] stellt diese beiden Arten der Inhaltsdarstellung gegenüber.

Abbildung 17: Gegenüberstellung der verschiedenen Arten von Inhaltsdarstellungen für ein Dokument
\includegraphics[scale=0.45]{bilder/mehrdimAuspraeg}


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Tanja Schniederberend 2003-06-11