Es gibt keinen Grund, warum man einen Computer zu Hause haben sollte. – Ken Olson, Präsident der Digital Equipment Corp, 1977
22 Midlets und die Java ME
22.1 Java Platform, Micro Edition (Java ME) 

Die Java ME (früher J2ME) ermöglicht die Programmierung von Konsumgeräten wie PDAs, Mobiltelefonen, Autoradios, Settop-Boxen und Kühlschränken. Die Micro Edition besteht, vergleichbar mit der Java SE, aus einer virtuellen Maschine und einem Satz von Bibliotheken – die allerdings verglichen mit dem Original mächtig abgespeckt haben. Die Laufzeitumgebung soll auch auf Ressourcen von 128 bis zu 512 KB und einem 16- oder 32-Bit-Prozessor mit 16 bis 32 MHz arbeiten. Der Programmcode der VM ist selbst nur 40 bis 80 KB groß. Die Datenanbindung ist mit 9.600 Baud spezifiziert. Die Winzig-Variante setzt auf Betriebssysteme wie ein »großes« Linux oder Windows auf, aber genauso gut auf Symbian OS (dem bekanntesten Betriebssystem für mobile Endgeräte), Windows Mobile/Windows CE oder PalmOS. Für das iPhone gibt es bisher keine offizielle Laufzeitumgebung, aber Sun hat angekündigt, eine iPhone-JVM zu entwickeln.
In der Zukunft wird die Bedeutung von Java ME abnehmen, wobei aktuell Java auf über 1 Milliarde mobilen Endgeräten verfügbar ist. Natürlich bleibt das noch eine Zeit so, aber so sicher wie die Religion in der Vatikanstadt ist das nicht. Ein Grund ist die enorme Leistung heutiger Mobiltelefone, auf denen mittlerweile – wenn auch speicheroptimierte – Java SE-Laufzeitumgebungen laufen.
Hinweis Google hat mit Android (http://code.google.com/android/) eine interessante Plattform für mobile Geräte vorgestellt. Doch obwohl Java die Programmiersprache für eigene Software ist, unterstützt Android von Haus aus keine Java ME-Programme. Emulatoren müssen vorhandene Java ME-Anwendungen erst übersetzen. Das Modell ist aber ähnlich: Die Java ME- und Android-Bibliotheken integrieren nur ausgewählte Java SE-Klassen und -Methoden. |