4.9.2 | Archivdateien bei Applets |
Archivdateien bieten auch bei der Verwendung in Applets große Vorteile, da alle benötigten Klassen in einer einzigen HTTP-Verbindung übertragen werden können. Ohne Archive wird für jede einzelne Bytecode-Datei eine eigene Verbindung aufgebaut, was sich erheblich auf die Download-Zeit auswirken kann.
Allerdings sind die unterstützten Archivformate nicht bei allen Browser-Laufzeitumgebungen einheitlich, wie folgende Tabelle zeigt:
Tabelle 4.1: Archivformate verschiedener Browser Browser ZIP JAR CAB Sun Java-Plug-in 1.x/Appletviewer 1.x Netscape Navigator 4.x Internet Explorer mit Microsoft VM Alle drei Formate werden jeweils komprimiert und unkomprimiert unterstützt. Archive mit dem CAB-Format von Microsoft können mit dem Tool cabarc erstellt werden, das unter anderem im Java-SDK von Microsoft enthalten ist.
Glücklicherweise ist es möglich, das <APPLET>-Tag so zu gestalten, dass man alle in der Tabelle aufgeführten Browser abdecken kann, weil ZIP- und JAR-Archive einerseits und CAB-Archive andererseits verschieden angegeben werden:Mehrere Archive können jeweils durch Kommas getrennt angeführt werden. Die »portabelste« Lösung ist also, im ARCHIVE-Attribut ein JAR-Archiv anzugeben und im cabbase-Parameter eine CAB-Datei einzutragen:
- ZIP- und JAR-Archive werden im Attribut ARCHIVE des <APPLET>-Tags angegeben.
- CAB-Archive werden im Applet-Parameter cabbase angegeben.
<APPLET CODE="MyApplet.class" ARCHIVE="arch.zip" WIDTH="400" HEIGHT="300"> <PARAM NAME="cabbase" VALUE="arch.cab"> </APPLET>
Das Java-Plug-in und die Microsoft Virtual Machine im Internet Explorer unterstützen neben dem Laden von Klassendateien auch das Laden von Ressourcen wie Bild- und Sounddateien aus Archiven. Bei diesen beiden Laufzeitumgebungen können daher auch sämtliche Icons und Bilder in Archiven abgelegt werden.