Bis einschließlich JDK 1.3 waren Propertiy-Dateien das adäquate Mittel zur persistenten
Speicherung von Benutzer- und Systemeinstellungen in Java-Anwendungen.
Sie haben allerdings den Nachteil, dass man zum Speichern und und zum Laden immer
den Pfad kennen muss, unter dem die Property-Datei zu finden ist. Es gibt kein Standardverzeichnis,
in dem Properties-Dateien abgelegt werden.
Außerdem wird keine hierarchische Strukturierung und Unterscheidung zwischen systemweiten und
benutzerdefinierten Einstellungen unterstützt.
Daher sind Properties-Dateien nur bedingt flexibel und die
Verwaltung abhängig von proprietärem Code, der individuell entwickelt wird.
Seit der Einführung des
Java Naming and Directory Interface (JNDI, Kapitel 17)
haben einige Entwickler diese API für die Verwaltung von Einstellungen benutzt.
Die Verwendung von JNDI hat
allerdings den Nachteil, dass es keine vordefinierte Struktur der Verzeichnishierarchie für
die Verwaltung von Einstellungen gibt und
dass das API keine Unterscheidung zwischen systemweiten und benutzerdefinierten Einstellungen kennt.
Außerdem ist das
API für kleinere Anwendungen etwas überdimensioniert, da sie aus sehr vielen Klassen besteht
und eigentlich nur zur zentralen Speicherung von Einstellungen in einem Netzwerk geeignet ist.
Aus diesen Gründen wurde mit dem J2SDK 1.4
das Preferences-API
eingeführt. Sie besitzt folgende Merkmale:
- Unterstützung von Benutzer- und Systemeinstellungen.
- Kapselung der zugrundeliegenden Speicherungsform. Einstellungen werden
in einem plattformspezifischen »Backing-Store« abgelegt
(z. B. Registry unter Windows, versteckte Dateien im
Home-Verzeichnis unter Unix oder LDAP-Directory).
- Austausch von Einstellungen zwischen verschiedenen Plattformen über ein XML-Format.
Alle Klassen, die das Preferences-API betreffen, sind im Paket java.util.prefs enthalten.
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