Bei den auf WWW-Seiten verwendeten Grafikformaten nimmt GIF den Spitzenplatz in punkto Häufigkeit ein. Insbesondere bei künstlich erzeugten Bildern mit einheitlich gefärbten Farbflächen ist es an Kompaktheit nicht zu schlagen.
Die Einbettung des Bildes in eine Web-Seite geschieht unter Nennung des Dateinamens mit dem sogenannten Image-Tag, wobei optional weitere Parameter angegeben werden können.
HTML-Seite mit Bild-Einbettung (HTML-Source)
Zwei Kompressionsideen tragen zur Datenreduktion bei:
Beide Ansätze zahlen sich insbesondere dann aus,
wenn die Vorlage weite Bereiche mit identischer Information
enthält, wie es bei computergenerierten Grafiken, wie z.B. Logos,
der Fall ist. Zum einen enthält das Bild dann gar nicht die
theoretisch verfügbare Zahl von
16 Millionen Farben,
sondern nur wenige Dutzend, und kann daher völlig verlustfrei durch
eine Palette mit 256 Einträgen dargestellt werden. Zum anderen
führen Folgen von identischen Pixelindizes zu kompakten Einträgen
in der Präfixtabelle.
Bei der Umwandlung eines True-Color-Bildes in ein
Palettenbild mit Hilfe eines
Bildbearbeitungsprogramms gibt es zwei Ansätze: Standard oder
individuell. Standard bedeutet die Verwendung
einer
mit 216 repräsentativ gewählten Farben vorbesetzten Farbtabelle
(z.B. vom Netscape-Browser). Diese wird eventuell dem gegebenen
Bild nicht optimal gerecht, aber die Auswirkungen
bei der Präsentation
sind vorhersehbar. Individuell bedeutet,
eine für die jeweilige Bildvorlage maßgeschneiderte Farbpalette zu
vorgegebener Farbzahl zu konstruieren.
Hierzu werden im Median-Cut-Algorithmus
die beobachteten Farbhäufigkeiten im RGB-Würfel
angeordnet und dieser dann längs eines orthogonal verlaufenden
Schnittes (Median) in zwei Subwürfel geteilt (Cut), mit etwa gleichmächtiger
Pixelzahl. Diese Partitionierung wird solange fortgeführt, bis
Würfel entstanden sind, die dann jeweils durch einen Index der
Farbpalette repräsentiert werden.
Durch ein sogenanntes Floyd-Steinberg-Dithering kann die ohnehin kaum wahrnehmbare Differenz zum Originalbild weiter reduziert werden. Hierzu wird der beim Quantisieren längs einer Scanline verursachte Fehler (d.h. die Differenz zwischen wahrem und approximiertem Farbwert) den nachfolgenden Pixeln vor ihrer Quantisierung zugeschlagen, so daß auf größere Flächen bezogen die Summe der konstruierten Farbwerte mit dem Ausgangsmaterial übereinstimmt. GIF ist streamingfähig; durch ein sogenanntes Interlacing wird zunächst nur jede 8. Zeile übertragen und danach jeweils die mittlere Zeile der verbleibenden Lücken.
Folgende Bilder
zeigen Original und quantisierte Versionen einer 1414
Ausschnittvergrößerung,
erstellt von einem 814
517 True-Color-Bild.
Die Zahl der Farben bezieht sich jeweils auf das Gesamtbild.
Verwendet wurde der Median-Cut-Algorithmus mit anschließendem
Floyd-Steinberg-Dithering.
![]() 16 Mill. Farben |
![]() 256 Farben |
![]() 16 Farben |
![]() 4 Farben |
Das GIF-Format erlaubt auch die Abspeicherung mehrerer Bilder in einer Datei, welche zudem mit Timing-Information versehen werden können (animated GIF). Hierdurch ist die Erstellung einfacher Animationen möglich, bei denen wenige kleine Grafiken in schneller Abfolge die Illusion eines Films verursachen.