Wie soeben erläutert, liegen die Stärken von GIF in der Wiedergabe von computergenerierten gleichfarbigen Flächen. Geht es dagegen um die Reproduktion einer fotorealistischen Vorlage, reichen 256 Tabelleneinträge oft nicht aus, sanfte Farbverläufe zu beschreiben. Hier kommt JPEG zu Hilfe, ein Verfahren benannt nach der Gruppe, die es entwickelt hat, der Joint Photographic Expert Group, Mitglieder der Standardisierungsgremien CCITT und ISO.
Zunächst wird das RGB-Bild in den YUV-Raum transformiert, d.h.
die Farbinformation wird verlustfrei durch einen Helligkeitsanteil
‘und zwei Farbdifferenzen
und
kodiert.
Da das Auge für Helligkeitssprünge sensitiver ist als für
Farbdifferenzen, kann man nun die
-Matrix in der vollen
Auflösung belassen und in den
,
-Matrizen jeweils 4 Pixel mitteln
(4:1:1 Subsampling).
Für je 4 Originalpixel mit insgesamt 12 Bytes werden nun
4 + 1 + 1 = 6 Bytes benötigt (pro Bildpunkt also
6 8/4 = 12 Bit). Die Reduktion beträgt 50 %.
Nun werden die drei Matrizen in Blöcke mit 88
Abtastwerten aufgeteilt.
Anschließend durchlaufen die Blöcke folgende Schritte:
Um aus dem komprimierten Bild das Original zu rekonstruieren,
werden die Schritte in umgekehrter Reihenfolge und
inverser Funktionalität durchlaufen. Die nächsten beiden
Bilder zeigen die Auswirkungen
der drei Phasen angewendet auf eine 88 Grauwertmatrix.
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Durch die Wahl der Rundungstabelle läßt sich der Tradeoff zwischen Qualität und Kompression beliebig steuern. Ein typisches Farbbild läßt sich auf etwa 5% seiner Originalgröße reduzieren, ohne daß ein menschlicher Betrachter die Detailfehler bemerken könnte. Bei 2% und weniger entstehen deutlich sichtbare Artefakte in Form von einfarbig gefärbten Klötzchen.
![]() Kompression 22:1 |
![]() Kompression 65:1 |