Mit der Einführung in die Bourne Again Shell (bash)
kommt praktisch jeder Linux-Benutzer irgendwann in
Berührung. Auf den ersten Blick sieht diese sehr langweilig aus, doch
man hat viele Möglichkeiten, seine Shell individuell zu gestalten.
Farbliche Hervorhebungen der Eingabeaufforderung
(des Shell-Promptes) machen die Shell zum
Einen individuell und zum Anderen gut lesbar.
Dieses Dokument bezieht sich auf die bash-Shell.
Die Escape-Sequenzen ( siehe unten) können sich
von Terminal zu Terminal
unterscheiden, der Autor bezieht sich in diesem Text auf ein ANSI
Terminal. Ein ANSI Terminal ist ein Terminal, das zu dem
Zeichensatzstandard ANSI kompatibel ist. Es gibt noch
andere Zeichensätze,
der bekannteste ist ASCII.
Dieses Dokument kann nur einen kleinen Überblick über die
Funktionalität der Shell in Bezug auf ihre Eigenschaften geben.
Viele Themen werden nur angerissen oder überhaupt nicht erwähnt.
Grundlegende Informationen zur bash sind in einem eigenen Kapitel
Einführung in die Bourne Again Shell (bash)
zu finden.
Der Autor Nico Golde ( nico@ngolde.de) freut sich natürlich
über Kommentare und Anregungen zu diesem Text.
Bei der bash ist die zentrale Konfigurationsdatei, die auch bei
der Konfiguration der Shellfarbe zum Einsatz kommt, die Datei ~/.bashrc
oder die globale bash-Konfigurationsdatei /etc/bashrc.
Mittels der PS1 Variable in der bashrc werden die Einstellungen für das
Aussehen der Shell verändert.
Normalerweise hat dieser Eintrag die folgende Form:
Dabei steht \s für den Namen und \v für die Version der Shell.
Am Ende des Promptes wird dann ein $ gesetzt.
Das Ganze sieht in der Shell so aus (ohne Anführungszeichen):
"bash-2.05b$ "
Da dies ein wenig langweilig ist, kann man stattdessen folgenden
Eintrag verwenden, den die meisten Linux-Distributionen als
Standardeinstellung haben:
Hier steht \u für den Benutzernamen, \h für den Hostnamen und \w
für das aktuelle Verzeichnis.
Als Prompt bekommt man jetzt (wieder ohne Anführungszeichen):
"user@myhost /home $ "
Dies ist der normale Shell-Prompt, den die meisten Linux-Benutzer
gewöhnt sein werden.
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Um diesem Prompt mittels verschiedener Farben eine persönliche
Note zu verleihen, verwendet man Escape-Sequenzen (engl: flüchten).
Eine Escape-Sequenz ist ein Steuerzeichen, das die Shell veranlasst,
etwas Bestimmtes auszuführen, sozusagen aus ihrem normalen Modus
zu flüchten.
Escape-Sequenzen werden auch Steuerzeichen genannt und sind keine
normalen druckbaren Zeichen. Vielmehr dienen sie dazu,
Bildschirmausgaben eines Programms zu manipulieren (steuern).
Eine Escape-Sequenz wird normalerweise mittels ^[ eingeleitet.
Diese Schreibweise ist etwas gewöhnungsbedürftig. \033 hat denselben
Effekt.
In der Shell kann man, statt die Sequenz zu tippen, allerdings auch
Strg+V
ESC drücken.
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Die Farben der Shell werden zunächst an einem
Beispiel-Prompt erklärt.
PS1="\[\033[0;32;40m\u@\h:\w\$ \]"
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Dies stellt den kompletten Prompt in grün dar.
\033 leitet die Escape Sequenz ein, [ eröffnet die Farbangabe.
Die anschließende 0 gibt an, dass eine Normaldarstellung benutzt wird.
Welche anderen Möglichkeiten man an dieser Stelle hat, wird später
erwähnt.
Die gesamte Sequenz ist in \[ und \] eingeschlossen, damit sie
nicht in die Ausgabe mit hinein kommen und Platz auf der Shell
wegnehmen.
Als nächstes wird die Vordergrundfarbe gewählt (in diesem Fall 32,
das entspricht Grün).
Die Hintergrundfarbe 40 steht für die Farbe Schwarz.
Möchte man in unserem Beispiel nicht, dass die Schrift nach
dem Prompt auch grün ist, so fügt man an den Schluss die Escape
Sequenz \033[0m an.
Dies ist die Voreinstellung für die Shellfarbe.
Sowohl für den Vordergrund als auch für den Hintergrund stehen
8 Farben zur Verfügung.
Auswahl: schwarz, rot, grün, gelb, blau, magenta, cyan und weiß. Die
Zahlen dafür sind: 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37.
Das Setzen der Hintergrundfarbe verläuft genauso, allerdings statt
3 mit 4. Also 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47.
Beispiel:
PS1="\[\033[0;37;44m\u@\033[0;32;43m\h:\033[0;33;41m\w$\033[0m\]"
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Am besten testet man diese Einstellungen per export PS1="string"
in der Kommandozeile und kann die Einstellungen später in die bashrc
eintragen.
Der aktuelle Prompt des Autors sieht z.B. so aus:
PS1="\[\033[1;34;40m[\033[1;31;40m\u@\h:\w\033[1;34;40m]\033[1;37;40m $\033[0;37;0m\] "
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Wie oben erwähnt ist die 0 direkt nach der ersten Escape Sequenz
die Voreinstellung für die Schrift des Shell-Promptes. Für
die Schrifteigenschaft sind die folgenden Werte sinnvoll: 0, 1, 22, 4,
24, 5, 25, 7, 27. Sie bedeuten: Standard, dick, nicht dick,
unterstrichen, nicht unterstrichen, blinkend, nicht blinkend,
invers, nicht invers.
Mit dem folgenden kleinen Shell-Script kann man sich die
Farbkombinationen ansehen:
#!/bin/sh
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# Nico Golde <nico@ngolde.de> Homepage: http://www.ngolde.de
# Letzte Änderung: Mon Feb 16 16:24:41 CET 2004
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for attr in 0 1 4 5 7 ; do
echo "----------------------------------------------------------------"
printf "ESC[%s;Vordergrund;Hintergrundm - \n" $attr
for fore in 30 31 32 33 34 35 36 37; do
for back in 40 41 42 43 44 45 46 47; do
printf '\033[%s;%s;%sm %02s;%02s ' $attr $fore $back $fore $back
done
printf '\n'
done
printf '\033[0m'
done
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