Die Nutzung von Informationssystemen ist üblicherweise mit
einem Zugangssystem verbunden, welches die Verwendung des
Systems auf eine bekannte Benutzergruppe beschränkt, Daten
über die registrierten Benutzer speichert und die Verteilung
der Ressourcen auf die Benutzer steuert. Häufig ist die
Konzeption des Zugangssystems für den einzelnen Benutzer
transparent - außer seinem Benutzernamen und einem Passwort
benötigt der Benutzer kaum weitere Kenntnisse, um das System
in Anspruch zu nehmen. Für die Arbeit mit einem Linux-System
sollten Sie sich dennoch einige elementare Kenntnisse über
dessen Benutzer- und Berechtigungskonzept aneignen.
Die Notwendigkeit für diese Konzepte ergibt sich für
Linux aus seiner Mehrbenutzerfähigkeit. Ein erster wichtiger
Aspekt ist der Schutz des Systems vor den Handlungen seiner
Benutzer. Weiterhin müssen auch die einen Benutzer vor den
Handlungen der anderen geschützt werden. Und schließlich darf
bei allem Schutz des Systems und der Benutzer voreinander das
Miteinander-Arbeiten nicht allzusehr erschwert werden. Um all
dies zu gewährleisten, bedarf es eines feinkörnigen Systems
der Einschränkungen und Erlaubnisse. Dieses System ideal an
die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, ist die Aufgabe des
Systemverwalters. Es bleibt zu hoffen, dass er diese Aufgabe
in Absprache mit den Benutzern vornimmt.
Dieser Text ist derzeit in fünf Hauptabschnitte gegliedert.
Im ersten Abschnitt Was ist ein Benutzer? wird erläutert,
was einen Benutzer unter Linux ausmacht. Der zweite Abschnitt
Benutzertypen behandelt die Unterschiede zwischen
Standardbenutzern, Systembenutzern und dem Superuser root.
Abschnitt drei Benutzerklassen: user, group und others
widmet sich den für das Berechtigungskonzept zentralen
Benutzerklassen unter Linux. In Abschnitt vier
Berechtigungstypen: Lesen, Schreiben und Ausführen
werden die Berechtigungstypen für diese Benutzerklassen
im Detail ausgeführt. Abschnitt fünf schließlich beschreibt
überblicksweise die für die Benutzerverwaltung zentralen Konfigurationsdateien.
Die Autoren sind sich der Tatsache bewusst, dass damit
wesentliche Themen, die in dieses Kapitel gehören, noch
nicht abgehandelt wurden.
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