Der Squid ist flexibel, ausgereift und kostenlos, doch innerhalb
eines Windows-Netzes hatte er bis zur Version 2.4 zwei gravierende
Nachteile:
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Doppelte Benutzerverwaltung:
Sollen User unterschiedliche Web-Zugriffsrechte bekommen, müssen diese
Nutzer dem Squid natürlich bekannt sein, d. h. es ist eine
Benutzerverwaltung notwendig. Diese musste bislang zusätzlich,
neben der Windows-Domänen-Benutzerverwaltung, betreut werden, was
einen erheblichen administrativen Mehraufwand bedeutete.
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Verminderte Benutzerfreundlichkeit beim Surfen:
Eine transparente Authentifizierung durch den Internet Explorer (IE)
war nicht möglich, d.h. es musste für den Zugang Name und Passwort
in ein Browser-Fenster eingeben werden, das auch noch unabhängig
von dem der Windows-NT-Domäne ist.
Diese Nachteile sind mit der Squid-Version 2.5 bei entsprechender
Konfiguration behoben.
Das Squid- und das Samba-Team
schufen gemeinsam die Möglichkeit, die
Benutzerverwaltung einer Windows-NT-Domäne für Squid nutzen zu können.
Der Zugriff auf die Windows-Domäne wird dem Squid-Proxy mit Hilfe
neuer Helper-Module in Ergänzung zu Samba-Winbind ermöglicht.
Auch die Benutzerfreundlichkeit für den Surfenden ist mit der
MS-Konkurrenz gleichgezogen. Dabei nutzt der Squid die gleichen
Mechanismen (NTLM) wie ein MS-Proxy. Es ist mit dem IE keine
zusätzliche Authentifizierung mehr notwendig.
Mit allen anderen Browsern muss man sich authentifizieren,
und zwar mit dem Nutzernamen und Passwort des NT-Benutzers.
Die Arbeitserleichterung für Administratoren eines Windows-Netzes ist
enorm. Der neu angelegte User hat sofort die für ihn bestimmten
Rechte, wenn er nur der entsprechenden Windows-Gruppe hinzugefügt
wird. Da die User im Usermanager für NT normalerweise mit F8 von
einer Vorlage kopiert werden, ist dies kein Mehraufwand.
Gibt es Probleme mit fehlenden Rechten, reicht nun meist ein Blick in
den Usermanager, um diese zu kontrollieren.
Die Installation und Einrichtung mit der genannten Zielsetzung ist
nicht trivial, sollte aber mit geringen Unix-Grundkenntnissen und
dieser Anleitung möglich sein.
Leider ist es meist unumgänglich, die Programme samba
und squid selbst zu kompilieren.
Vorhandene Binaries der Linux-Distributionen sind nicht
mit den nötigen Parametern übersetzt und oft nicht aktuell genug.
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