» SelfLinux » Grundlagen » Zipdrives » Abschnitt 3 SelfLinux-0.12.1
zurück   Startseite Kapitelanfang Inhaltsverzeichnis GPL   Diskettenzugriff unter Linux

SelfLinux-Logo
Dokument Zipdrives  Autor
 Formatierung
 GPL
 

3 Nutzung des Laufwerkes

Ein von Linux erkanntes ZIP-Laufwerk kann wie jedes andere Laufwerk als Device angesprochen werden. Es ist möglich, mit jeder Linux- Anwendung direkt auf das Laufwerk und seine Daten zuzugreifen.


3.1 ZIP-Medien aufsetzen

Standardmäßig enthalten ZIP-Medien von IOMEGA eine Partition mit der Nummer 4, wobei diese Partition mit einem MS-DOS-Dateisystem formatiert ist. Um ein solches Medium aufzusetzen, gibt man Folgendes ein:

root@linux ~# mount -t vfat /dev/sdc4 /zip

Dabei muss man die letzten beiden Parameter an die eigene Konfiguration anpassen. Dieses Beispiel geht von einem SCSI-Laufwerk aus, dem Linux das Device /dev/sdc zugewiesen hat. Linux ordnet jeder Partition auf einem Device ein weiteres Device zu. Deshalb wird die vierte Partition des Laufwerkes mit dem Device /dev/sdc4 angesprochen. Der Mountpunkt ist in diesem Beispiel /zip.

Natürlich muss der Mountpunkt existieren, damit das Medium erfolgreich aufgesetzt werden kann. Existiert das Verzeichnis noch nicht, muss es angelegt werden:

root@linux ~# mkdir /zip

Mit

root@linux ~# umount /zip

kann ein Medium wieder freigegeben werden. Bevor dies nicht geschehen ist, sperrt Linux den Auswurfknopf des ZIP-Laufwerkes.


3.2 ZIP-Medien partitionieren

Je nach Verwendungszweck kann es sinnvoll sein, die ZIP-Medien neu zu partitionieren und zu formatieren.

Folgende Formen der Partitionierung sind bei ZIP-Medien üblich:

  • Superfloppy
    Hier verzichtet man vollständig auf eine Partitionierung. Man spricht also z. B. direkt das Device /dev/sdc an. Das ZIP-Medium verhält sich dann also wie eine normale Diskette.
  • 1. Partition
    Das Medium enthält eine Partition, und zwar die erste in der Partitionstabelle. Es wird dann z. B. das Device /dev/sdc1 benutzt.
  • 4. Partition
    Das Medium enthält eine Partition, und zwar die vierte in der Partitionstabelle. Es wird dann z. B. das Device /dev/sdc4 benutzt. So liefert IOMEGA die Medien aus.

Jeder entscheidet selbst, welche Partitionierung er wählt. Nach Meinung des Autors ergibt das Superfloppy-Konzept am meisten Sinn, da man Partitionen sowieso nicht benötigt und es sich nicht um eine Festplatte handelt. Für den Datenaustausch mit anderen Betriebssystemen kann es aber sinnvoll sein, die vierte Partition zu benutzen, da manche Systeme eventuell davon ausgehen, dass der Anwender das Medium nicht neu partitioniert hat.

Um ein ZIP-Medium neu zu partitionieren, kann das Programm fdisk benutzt werden. Das Programm wird folgendermaßen aufgerufen:

root@linux ~# fdisk /dev/sdc

Hierbei ist /dev/sdc wieder das Device des ZIP-Laufwerkes. Mit p kann man dann die auf dem Medium vorhandene Partitionstabelle ansehen:

root@linux ~# fdisk /dev/sdc
Command (m for help): p
Disk /dev/sdc: 64 heads, 32 sectors, 96 cylinders
Units = cylinders of 2048 * 512 bytes

Device      Boot    Start       End    Blocks   Id  System
/dev/sdc4      *        1        96     98288    6  FAT16

Um eine bestehende Partition zu löschen, kann der Menüpunkt d benutzt werden. Mit n wird eine neue Partition angelegt. Nach der Erzeugung einer neuen Partition sollte man auch den Typ der Partition mit dem Menüpunkt t richtig setzen. Wurden alle Änderungen an der Partitionstabelle durchgeführt, so wird sie mit w abgespeichert. Dabei gehen in der Regel alle Daten auf dem Medium verloren!


3.3 ZIP-Medien formatieren

Das Medium kann mit fast allen von Linux unterstützten Dateisystemen formatiert werden. Gebräuchlich sind vor allem die Dateisysteme VFAT (Windows 95) und ext2 (Linux). Wenn man keine Dateirechte benötigt, empfiehlt es sich meist, das Dateisystem VFAT zu benutzen, da man es nicht nur unter Linux, sondern auch mit den meisten anderen Betriebssystemen lesen kann.

Um z. B. das Medium in Laufwerk /dev/sdc, das als Superfloppy genutzt werden soll, mit einem ext2-Dateisystem zu versehen, benutzt man folgenden Befehl:

root@linux ~# mke2fs /dev/sdc

Ein VFAT-Dateisystem kann mit dem Befehl mkdosfs erzeugt werden. Beide Programme kennen eine große Anzahl von Optionen, die in den beiden Manpages zu den Programmen beschrieben werden.


3.4 ZIP-Medien einfacher aufsetzen

Es ist relativ lästig, immer den kompletten Befehl zum Aufsetzen der ZIP-Medien per Hand einzugeben. Besser ist es, das Laufwerk in die Datei /etc/fstab einzutragen. Ein solcher Eintrag für die standardmäßig partitionierten und formatierten ZIP-Medien sieht dann z. B. so aus:

/etc/fstab
     
/dev/sdc4    /zip    vfat   defaults,noauto   0 0
     
    

Häufig möchte man zusätzlich die Optionen user, gid und umask benutzen, um normalen Benutzern das Aufsetzen und Beschreiben der ZIP- Medien zu ermöglichen. Eine Beschreibung dieser Optionen ist in der Manpage zu mount zu finden.

Nachdem man ein Laufwerk auf diese Art eingetragen hat, kann man ein ZIP-Medium einfach folgendermaßen aufsetzen:

root@linux ~# mount /zip

Aber selbst dieser kurze Befehl kann zuviel werden, wenn man die Medien häufig während des Betriebes wechselt. Eine sehr schöne Alternative bietet hier der Treiber autofs des Linux-Kernels, der Laufwerke bei einem Zugriff automatisch aufsetzt und nach einer bestimmten Zeit ohne Zugriff automatisch wieder freigibt.


3.5 Werkzeuge für ZIP-Laufwerke

Im Gegensatz zu normalen Disketten und z. B. MODs verfügen ZIP-Medien über keinen Schalter zur Aktivierung des Schreibschutzes. Allerdings kann man ein ZIP-Medium mittels eines speziellen Programmes mit einem Schreibschutz versehen. Damit Viren und ähnliche Programme den Schreibschutz nicht einfach per Software wieder deaktivieren können, kann der Schreibschutz mit einem Passwort geschützt werden.

Folgende Programme können den Schreibschutz und das Passwort verändern:



zurück   Seitenanfang Startseite Kapitelanfang Inhaltsverzeichnis GPL   Diskettenzugriff unter Linux