Wenn wir ein Koordinatensystem wählen, um die Punkte des zu
beschreiben, dann wählen wir damit auch eine Basis, die den Vektorraum
aufspannt. Die Basisvektoren sind die Einheitsvektoren in Richtung der
Koordinatenachsen. Zwei verschiedene Koordinatensysteme haben zwei
verschiedene Basen.
Die Transformation von einem Koordinatensystem in ein anderes bedeutet also
einen Basiswechsel.
Gegeben sei ein Koordinatensystem (z.B. das Kartesische
Koordinatensystem) mit zugehöriger Basis
. Z.B. die
kanonische Basis (in Matrixschreibweise mit Spaltenvektoren):
In homogenen Koordinaten werden als vierter Spaltenvektor die
Koordinaten des Ursprungs von Koordinatensystem , beschrieben bzgl. Basis
(hier also:
), hinzugenommen:
Weiterhin sei ein zweites - von verschiedenes - Koordinatensystem
gegeben. Auch dieses Koordinatensystem spezifiziert 4 ausgezeichnete
Elemente: Seinen Ursprungspunkt
und die drei Einheitsvektoren
,
,
.
Diese Elemente lassen sich sowohl bzgl. der Basis als auch
bzgl. der Basis
darstellen. Um von einer Darstellung in die
andere zu kommen, muß die gegebene Darstellung nur mit der im Folgenden
beschriebenen Matrix multipliziert werden.
Wenn man die homogenen Koordinatenvektoren in Spaltenschreibweise nebeneinander
anordnet ergeben sie die Matrix
, die den Übergang von Basis
zur Basis
beschreibt:
Beispiel (für den 2-dimensionalen Fall):
![]() |
![]() |
lautet |
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![]() |
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lautet |
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Ursprung: | ![]() |
lautet | ![]() |
Punkt: |
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lautet |
![]() |
Der Aufbau der Matrix
repräsentiert die erforderliche Drehung und
Verschiebung, um einen aus der Sicht
von Koordinatensystem
(also bzgl. Basis
beschriebenen Punkt
aus der Sicht
von Koordinatensystem
(also bzgl.
) zu
beschreiben. Im zwei-dimensionalen Fall wird
zunächst der Punkt
um den Winkel
gedreht,
der sich zwischen den Achsen der Koordinatensysteme
und
befindet. Dann
wird eine Translation durchgeführt mit dem Wert der Ursprungsposition
von
. Cosinus und Sinus des Drehwinkels
ergeben sich
gerade aus den Werten
bzw.
, wobei die
Einheitsvektoren
und
die Basis für Koordinatensystem
darstellen.
Also läßt sich in obigem Beispiel der Punkt wie folgt transformieren:
Um einen Punkt
im Koordinatensystem
bzgl. des Koordinatensystems
zu spezifizieren, verwendet man die inverse
Matrix zu
: