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Fassen wir zusammen, so sind die Gr|nde, die Martial und Juvenal zum "Ausstieg" veranlassen, dhnlich, die Anschauung des weiteren Lebens verschieden, wenn auch die du_eren Umstdnde sich gleichen. Beide wollen ein eigenes Haus mit Garten, gen|gend zu Essen, Schlaf und einen ruhigen Tag. Martial lehnt sich jedoch mehr an Epikur an: Der Genu_ des Privatlebens steht im Vordergrund, das vffentliche Leben interessiert ihn nicht mehr, deshalb die Absage an den gro_en, staatlich besoldeten Lehrer (und Freund) Quintilian (BIII2R). Gleimd_igkeit, Beschaulichkeit, Bescheidenheit sollen den Alltag prdgen, nur seine Abneigung gegen "philosophisch gebildete Frauen (BIII2S) tr|bt das Bild von "stiller Verborgenheit" Epikurs (BIII2T).
Mvglicherweise hatte Martial das Beispiel des Horaz vor Augen, dem das traute Heim im Sabinerland zur neuen Heimat wurde; Martial erweckt den Eindruck, gerne zu gehen (BIII2U). Hierin unterscheidet sich die Einstellung juvenals drastisch: Umbricius verld_t die Heimat (BIII2V), geht in die Fremde, sein Auszug ist eine Flucht vor den sittenlosen Zustdnden, vor der Unsicherheit, vor der Entehrung, vor der Armut. Besser ist es den "atavos" (BIII2W) ergangen, als die mores maiorum herrschte, zur Zeit der Republik (BIII2X). Martial setzt im Gegensatz zu Juvenal nicht auf die Tradition der Ahnen (BIII2Y), sie ist f|r ihn sinnlos. Martial beschreibt in Epigramm II,90 ein Ideal, das Juvenals bleibt ein tugendhaftes, sicheres, rvmisches Rom.

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© 1998 Thorsten Schelhorn

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