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Ein drastischer Unterschied zwischen dem modernen und den antiken Autoren ergibt sich, wenn man die Beweggr|nde eingehender untersucht: Martial und Juvenal fl|chten vor den Lebensumstdnden, Martial gibt sich etwas philosophischer dabei, Juvenal handfest und praktisch gesinnt, Wondratschek hingegen will ein neues Leben beginnen, weil ihm das alte aus innerer erzeugung nicht mehr gefdllt, es ist sinnlos gewesen, er hat die Ziele, die er sich gesetzt hat - Dichter zu werden und als solcher politisch zu wirken -, nicht verwirklicht; die 68er-Bewegung, der er ja aktiv zugehvrte und in der seine Poesie ihren Anfang nahm, ist gescheitert.
F|r Wondratschek war eine Neubestimmung fdllig, er mu_te sich fragen, wo es weitergeht, und "So mvcht ich werden" ist eine Antwort. In seinem Falle ist der Ausstieg gleichzeitig ein Wiedereinstieg, denn er kehrt zur|ck von einer oppositionellen Bewegung: "Was blieb ihm? Den Zeiten angepa_t / das Zeitlose tun?" (CII2b). Trotzdem: F|r ihn bleibt es ein Ausstieg, aus seinen Illusionen und seinem Leben bis zu diesem Punkt.

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© 1998 Thorsten Schelhorn

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