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Martial w|nscht sich den Ausstieg als ein horazisches K|nstler-Idyll, wo er in Mu_e dichten kann; Juvenals Umbricius zieht aufs Land, weil ihn die Bettelei und Kriecherei um die Patrone in Rom anekeln, weil er sich nicht sicher f|hlt; er ergreift die Flucht vor du_eren Lebens- und Zeitumstdnden. Wondratschek dagegen vollzieht den Ausstieg, den Neuanfang nicht in erster Linie rdumlich, denn vor seiner Vergangenheit kanner nicht fliehen, sondern er vollzieht ihn geistig, in seinem Innern. Er hat dabei nur diese eine Chance, mu_ vorwdrts gehen, ein Zur|ck, wie es f|r Martial und Umbricius mvglich wdre, gibt es nicht.
Mvglicherweise spielt bei Wondratscheks Pessimismus seinem bisherigen Leben gegen|ber noch etwas anderes eine Rolle: Als er "Mdnner und Frauen" schrieb (1978), stand er etwa am Anfang jener Jahre, die die so oft beschworene Midlife-Crisis einleiten; diese war f|r Martial und Juvenal auf jeden Fall schon vorbei.

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© 1998 Thorsten Schelhorn

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