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Geschichte der dreidimensionalen Darstellung im Web

Im April des Jahres 1994 trafen Tim Berners-Lee, Mark Pesce und Tony Parisi auf der ersten internationalen Konferenz für das World Wide Web den Entschluß, eine eigenständige Sprache zur Beschreibung von 3D-Szenen zu entwickeln. Als Grundlage diente dabei das ASCII Format des Grafiksystems OpenInventor von Silicon Graphics, Inc., das von von Rikk Carey und Gavin Bell angepaßt wurde. Ende des Jahres wurde der erste Entwurf vorgelegt, aus dem VRML 1.0 entstanden ist.
Da man mit VRML 1.0 nur statische Szenen beschreiben konnte, wurde schon kurz darauf an einer Weiterentwicklung gearbeitet. VRML 2.0 entstand aus einer öffentlichen Ausschreibung, bei der sich das Konzept Moving Worlds durchsetzte. 1997 wurde die VRML 2.0 Spezifikation nach kleineren Änderungen unter dem Namen VRML97 zum internationalen Standard ISO/IEC-14772 erklärt. Damit wurde eine verläßliche Basis für weitere Entwicklungen gelegt [Web2003c].
Mit der Einführung von VRML 2.0 wurde zeitgleich das VRML-Konsortium gegründet, das im Wesentlichen zwei wichtige Ziele verfolgt. Zum Einen sollte VRML als Sprache technisch weiterentwickelt werden und zum Anderen sollte der kommerzielle Einsatz gefördert werden [KRSD1998]. Im Jahr 1999 wurde dieses Konsortium in  ``Web3D-Konsortium``16 umbenannt. Aufgebaut ist es aus vielen kleinen Arbeitsgruppen, in denen die eigentliche Arbeit abgewickelt wird. Jede Gruppe bearbeitet einen speziellen Themenbereich, wie z.B. die Humanoid-Anim-Gruppe, die sich mit der Darstellung von Personen und deren Bewegungsabläufen befaßt. Eine andere Arbeitsgruppe arbeitet an einer Weiterentwicklung von VRML. Dabei hat man sich schon früh auf den neuen Standard XML zur Beschreibung der Sprache festgelegt. Am 26. Dezember 2002 verabschiedete das Konsortium den letzten Entwurf der X3D-Spezifikation, der der International Organization for Standardization zur Review übermittelt wurde. Bislang wurde X3D noch nicht zu einem Industriestandard erklärt.
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Oliver Krone 2003-04-28