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Was |ber Marcus Valerius Martialis bekannt ist, stammt zum grv_ten Teil aus seinen eigenen Epigrammen. Er kam zur Welt an einem ersten Mdrz um 40 n.Chr. im spanischen Bilbilis, wo er den |blichen Grammatik- und Rhetorikunterricht geno_. Ab 64 n.Chr. in Rom lebend, ist |ber seine dortige Tdtigkeitzundchst nichts bekannt; vermutlich stand er seinen Landsleuten Seneca und Lucan sehr nahe und nach deren Tod im Zuge der Pisonischen Verschwvrung unter dem Schutz der Witwe Lucans und anderer Leute aus dem Kreise Pisos, und seine Zur|ckhaltung unter Nero war politisch motiviert (bI1a).
Erst 80 n.Chr. wagte er sich unter dem Kaiser Titus mit seinem ersten Gedichtband "Liber spectaculorum" an die Vffentlichkeit, dem unter Domitian zwvlf weitere Sammlungen folgten. Er gewann durch Huldigungen in seiner Dichtung, die sich auf den zweiten Blick als Kritik entpuppen (bI1b), die Gunst der Kaiser, so da_ Domitian ihm Privilegien und den Ritterrang verlieh, zu welchem ein Vermvgen von 400 000 Sesterzen notwendig war; ebenso besa_ er ein Stadthaus und ein Landgut nahe Rom (bI1c).
Das steht im Gegensatz zu dem umstrittenen Bild, das er in anderen Epigrammen von sich selbst gibt: ein armer, stdndig von Klientendiensten in Anspruch genommener Dichter auf der fruchtlosen Suche nach einem freigiebigen, verstdndnisvollen Gvnner, wie ihn Horaz und Vergil in Maecenas gefunden hatten. Dieser sorgt nicht nur f|r Unterkunft und Verpflegung seiner Sch|tzlinge, sondern auch f|r ein potentes Publikum und Schutz vor Mi_brauch des Namens des Dichters (bI1d).Das Fehlen eines solchen Patrons wird bei der Besprechung des Epigramms II,90 noch zu untersuchen sein.

Unter Nerva und Trajan gab Martial nur zwei weitere B|cher heraus; um 98 n.Chr. zog er sich - von den Kaisern im Stich gelassen - mit Unterst|tzung Plinius' des J|ngeren auf ein kleines geschenktes Gut bei Bilbilis zur|ck, wo er nach der Vervffentlichung seines zwvlften Buches der "Epigrammata" spdtestens 104 n.Chr. starb.

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© 1998 Thorsten Schelhorn

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