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War Juvenal zu Lebzeiten nicht sehr erfolgreich, wurde er bis zum vierten Jahrhundert ebenso kaum gelesen. In dieser Zeit nahmen seine Satiren irreparablen Schaden: Verse wurden weggelassen und hinzugef|gt, obszvne Wvrter durch harmlosere ersetzt, ein Teil der sechzehnten Satire ging gar verloren (BII2e). Dann jedoch wuchs das Interesse rasch, so da_ Juvenal im ganzen mittelmeerischen Kulturkreis gelesen wurde; das ganze Mittelalter hindurch behielt er N|tzlichkeit und Bedeutung als "Sittenlehrer" oder "ethicus" (BII2f). Juvenal hdlt fest, was er auf den Stra_en Roms sieht und hvrt: Die Lasterhaftigkeit der rvmischen Gesellschaft, Homosexualitdt, die unertrdglichen Gefahren in Rom und die Erniedrigung rvmischer Klienten, die Unzucht der Frauen, die Brotlosigkeit ehrbarer Kunst, die Ausschweifungen des Adels, Erbschleicherei und Betrug, Unmoral im allgemeinen und besonderen (BII2g). Das Bild Juvenals, das sich aus seinen Satiren ergibt, ist das eines erzrvmischen, konservativen Moralpredigers (BII2h); wer seine Satiren liest, schldgt das erbarmungslose Negativ eines Sittenkataloges auf.

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© 1998 Thorsten Schelhorn

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