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X3D-Edit

Im Prinzip läßt sich ein X3D-Dokument mit jedem beliebigen Text-Editor erstellen. Einen Schritt weiter geht das Web3D-Konsortium mit dem speziellen X3D-Editor X3D-Edit, womit X3D-Dokumente validiert und somit gültige Dokumente erzeugt werden können [Web2003b]. Als Basis wird der XML-Editor Xeena 1.2EA von IBM verwendet. Darüber hinaus benötigt man das Java Runtime Environment in der Version 1.3.1 oder höher. Der wesentliche Baustein ist jedoch ein Zusatzpaket, das spezifische X3D-Komponenten enthält, wie z.B. die X3D-DTD. Um sich die 3D-Szenen in einer virtuellen Welt anschauen zu können, ist ebenfalls ein VRML Plug-In für den Internet-Browser erforderlich.

Abbildung 5.3: Oberfläche von X3D-Edit,
\resizebox*{1\textwidth}{!}{\includegraphics{pics/edit}}

1:Haupt-, 2: Knoten-, 3: Attribut- und 4: Kommunikationsfenster

Die grafische Benutzeroberfläche, die in Abbildung 5.3 zu sehen ist, ist in vier wesentliche Bereiche unterteilt. Im Hauptfenster (1) ist der komplette Szenegraph des Dokumentes abgebildet. Dabei wird jeder Knoten durch ein Icon symbolisiert, das einem bestimmten Knotentyp zugeordnet ist. Untergeordnete Elemente werden leicht eingerückt nach dem Eltern-Element angeordnet. Die typische XML-Syntax mit öffnen und schließenden Tags wird also nicht verwendet. Sie läßt sich aber für selektierte Abschnitte in einem gesondertem Fenster anzeigen. In einem weiteren Fenster (2) sind alle X3D-Knoten aufgelistet, wobei zwischen verschiedenen Profilen gewählt werden kann. Knoten, die an der markierten Stelle des Hauptfensters eingefügt werden dürfen, werden hier aktiv gekennzeichnet. Dadurch wird die Gültigkeit eines Dokuments sichergestellt. In dem dritten Fenster (3) kann man die Attribute eines im Hauptfenster markierten Knotens editieren. Voreingestellt sind hier die in der DTD vorgeschriebenen Default-Werte. Das letzte Fenster (4) ermöglicht die Kommunikation mit dem User. Hier werden Fehlermeldungen und ähnliches angezeigt. Da es bislang keine X3D-Plug-Ins gibt, ist ein weiteres wichtiges Feature von X3D-Edit die Konvertierung nach VRML. Damit läßt sich die zuvor editierte 3D-Szene in einer virtuellen Welt darstellen. Für größere Dateien ist diese Konvertierung jedoch ungeeignet, da sie zu zeitaufwendig ist. Auf einem Windows NT Rechner, der mit einem AMD-K6 Prozessor mit einer Leistung von 300 Mhz und 192 MB Arbeitsspeicher ausgestattet ist, dauert die Konvertierung einer 100 KB großen Datei, in der 100 Objekte über Prototypen definiert sind, mehr als 10 Minuten. Bei größeren Dateien, in denen mehr als 2000 Objekte definiert sind, dauert die Konvertierung mehrere Stunden. X3D-Edit stellt also ein ideales Werkzeug dar, um die Beschreibungssprache X3D kennenzulernen. In kleineren Anwendungen lassen sich so sehr leicht die Anordnung der verschiedenen Knoten erlernen und mit der zusätzlichen Möglichkeit, die Szene zu visualisieren, ist auch die direkte Auswirkung auf die 3D-Welt zu beobachten. Nachteilig ist jedoch die zeitaufwendige VRML-Konvertierung größerer Dateien. Mit der Entwicklung spezieller Plug-Ins für X3D entfällt jedoch dieser störende Schritt. Da die Autoren von X3D-Edit zur Zeit an einer Java-Implementation eines Full-Profile-X3D-Browser (Xj3D) arbeiten, können dann auch komplexere 3D-Welten problemlos mit dem Editor erstellt werden.
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Oliver Krone 2003-04-28