Die objektorientierte Programmierung hat einen grundsätzlich anderen
Ansatz als die klassisch-prozedurale Programmierung.
In der klassischen Programmierung hat man auf der einen Seite die
Daten und auf der anderen Seite die Prozeduren,
die die Daten manipulieren. Die Denkweise entspricht dem Verfahren:
»Prozedur A, nimm anhand des Parameters X diese und jene Aktionen vor.«
Hierbei wird angegeben, wie eine bestimmte Aktion durchzuführen ist.
In der objektorientierten Programmierung besteht die Grundidee
darin, Objekte der realen Welt abzubilden.
Das Konzept der objektorientierten Programmierung sieht zunächst
keine Daten oder Prozeduren vor. Stattdessen können nur
so genannte Botschaften an ein Objekt geschickt werden.
Das Objekt reagiert dann in seiner spezifischen Weise auf die
Botschaften. Ein charakteristisches Beispiel für diese Denkweise
wäre eine Anweisung wie: »Tischlein, deck' Dich!«.
Hier wird dem Objekt »Tischlein« eine Botschaft geschickt.
Leider reagieren reale Tische kaum auf diese Botschaft.
Bei diesem Ansatz steht das Problem selbst, das »Was«, im Vordergrund, und nicht das »Wie«.
Da Objekte Gegenstand der Computerprogrammierung sind,
muss es natürlich Möglichkeiten geben, einen Zustand in Form von Daten
zu speichern. Daher können Objekte so genannte Datenelemente besitzen,
die Daten aufnehmen.
Puristisch gesehen gehören Datenelemente aber nicht zum Grundkonzept der
objektorientierten Programmierung, sondern sie sind bereits ein
Implementierungsdetail von Objekten auf Computern.
Diese Datenelemente sind für den Benutzer eines Objekts
unsichtbar. Er kann sie daher auch nicht direkt manipulieren.
Copyright © 2002 dpunkt.Verlag, Heidelberg. Alle Rechte vorbehalten.