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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Java ist auch eine Sprache
2 Sprachbeschreibung
3 Klassen und Objekte
4 Der Umgang mit Zeichenketten
5 Mathematisches
6 Eigene Klassen schreiben
7 Angewandte Objektorientierung
8 Exceptions
9 Die Funktionsbibliothek
10 Threads und nebenläufige Programmierung
11 Raum und Zeit
12 Datenstrukturen und Algorithmen
13 Dateien und Datenströme
14 Die eXtensible Markup Language (XML)
15 Grafische Oberflächen mit Swing
16 Grafikprogrammierung
17 Netzwerkprogrammierung
18 Verteilte Programmierung mit RMI und Web-Services
19 JavaServer Pages und Servlets
20 Applets
21 Midlets und die Java ME
22 Datenbankmanagement mit JDBC
23 Reflection und Annotationen
24 Logging und Monitoring
25 Sicherheitskonzepte
26 Java Native Interface (JNI)
27 Dienstprogramme für die Java-Umgebung
A Die Begleit-DVD
Stichwort

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Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom
Programmieren mit der Java Standard Edition Version 6
Buch: Java ist auch eine Insel

Java ist auch eine Insel
7., aktualisierte Auflage
geb., mit DVD (November 2007)
1.492 S., 49,90 Euro
Galileo Computing
ISBN 978-3-8362-1146-8
Pfeil 22 Datenbankmanagement mit JDBC
Pfeil 22.1 Das relationale Modell
Pfeil 22.2 Datenbanken und Tools
Pfeil 22.2.1 HSQLDB
Pfeil 22.2.2 Weitere Datenbanken
Pfeil 22.2.3 Eclipse-Plugins zum Durchschauen von Datenbanken
Pfeil 22.3 JDBC und Datenbanktreiber
Pfeil 22.3.1 Treibertypen
Pfeil 22.3.2 JDBC-Versionen
Pfeil 22.4 Eine Beispielabfrage
Pfeil 22.4.1 Schritte zur Datenbankabfrage
Pfeil 22.4.2 Client für HSQLDB-Datenbank
Pfeil 22.5 Mit Java an eine Datenbank andocken
Pfeil 22.5.1 Der Treiber-Manager
Pfeil 22.5.2 Den Treiber laden
Pfeil 22.5.3 Eine Aufzählung aller Treiber
Pfeil 22.5.4 Log-Informationen
Pfeil 22.5.5 Verbindung zur Datenbank auf- und abbauen
Pfeil 22.5.6 DataSource
Pfeil 22.5.7 Gepoolte Verbindungen
Pfeil 22.6 Datenbankabfragen
Pfeil 22.6.1 Abfragen über das Statement-Objekt
Pfeil 22.6.2 Ergebnisse einer Abfrage in ResultSet
Pfeil 22.6.3 Java und SQL-Datentypen
Pfeil 22.6.4 Unicode in der Spalte korrekt auslesen
Pfeil 22.6.5 Eine SQL-NULL und wasNull() bei ResultSet
Pfeil 22.6.6 Wie viele Zeilen hat ein ResultSet?
Pfeil 22.7 Die Ausnahmen bei JDBC
Pfeil 22.8 Elemente einer Datenbank hinzufügen und aktualisieren
Pfeil 22.8.1 Batch-Updates
Pfeil 22.9 ResultSets in Bohnen durch RowSet
Pfeil 22.9.1 Die Schnittstelle RowSet
Pfeil 22.9.2 Implementierungen von RowSet
Pfeil 22.9.3 Der Typ CachedRowSet
Pfeil 22.9.4 Der Typ WebRowSet
Pfeil 22.10 Vorbereitete Anweisungen (Prepared Statements)
Pfeil 22.10.1 PreparedStatement-Objekte vorbereiten
Pfeil 22.10.2 Werte für die Platzhalter eines PreparedStatement
Pfeil 22.11 Transaktionen
Pfeil 22.12 Metadaten
Pfeil 22.12.1 Metadaten über die Tabelle
Pfeil 22.12.2 Informationen über die Datenbank
Pfeil 22.13 Einführung in SQL
Pfeil 22.13.1 Ein Rundgang durch SQL-Anfragen
Pfeil 22.13.2 Datenabfrage mit der Data Query Language (DQL)
Pfeil 22.13.3 Tabellen mit der Data Definition Language (DDL) anlegen
Pfeil 22.14 Zum Weiterlesen


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22.5 Mit Java an eine Datenbank andocken Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Zum Aufbau einer Datenbankverbindung und zur Herstellung einer Connection gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Direkt über den DriverManager: Verbindungsdaten bestimmen und eine Verbindung aufbauen.
  • Über einen zentralen Namensdienst: Im JNDI ist eine vorkonfigurierte Datenquelle (DataSource) abgelegt, die wir entnehmen und über die wir eine Verbindung aufbauen.

Im Java-Enterprise-Bereich ist das übliche Vorgehen über eine DataSource. Wir wollen uns doch zunächst mit dem DriverManager beschäftigen, bevor wir zur DataSource und JNDI kommen.

Alle verwendeten Klassen und Schnittstellen für den Datenbankteil liegen unter java.sql.*. Im Fall des Namensdienstes sind Klassen/Schnittstellen aus dem Paket javax.naming nötig.


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22.5.1 Der Treiber-Manager Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Alle Datenbanktreiber werden an einer zentralen Stelle, dem Treiber-Manager, gesammelt. Die Zentrale ist in Java durch die Klasse DriverManager gegeben. Die Methoden der Klasse sind statisch, da sich ein Exemplar dieser Klasse nicht erzeugen lässt; der Konstruktor ist privat. Die wichtigste Methode des Treiber-Managers ist getConnection(), mit der wir eine Verbindung zur Datenbank aufbauen können. Es lassen sich aber auch alle angemeldeten Treiber erfragen.


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22.5.2 Den Treiber laden Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Vor der Ausführung der JDBC-Befehle muss ein passender Datenbanktreiber geladen werden. Der Datenbanktreiber ist eine Java-Klasse, die beim Treiber-Manager angemeldet sein muss.


Hinweis Hinweis Seit Java 6 werden die Treiber-Klassen – soweit vom Treiberproduzenten vorbereitet – automatisch geladen. Der Entwickler muss den Namen der Treiberklassen nicht mehr kennen. Intern funktioniert das über Service Provider. Für eigene automatisch zu ladende Klassen ist java.util.ServiceLoader einen Blick wert.


Vor Java 6 und nicht vorbereiteten Datenbanken ist die Treiber-Klasse von Hand einzubinden. Zwei Möglichkeiten sind populär:

  • Die Property jdbc.drivers enthält den Namen des Datenbanktreibers. Auf der Kommandozeile lässt sich die Variable mit dem Schalter -D einfach setzen:
$ java -Djdbc.drivers=org.hsqldb.jdbcDriver <Javaklasse>
  • Die zweite Möglichkeit bietet die Funktion Class.forName(), die eine Treiber-Klasse lädt. Sie trägt sich automatisch beim Treiber-Manager ein.

final class java.lang.Class<T> 
implements Serializable, GenericDeclaration, Type, AnnotatedElement

  • static Class forName( String className ) throws ClassNotFoundException Sucht, lädt und bindet die Klasse mit dem qualifizierten Namen className ins Laufzeitsystem ein. Die Methode liefert ein Class-Objekt zurück, falls sie die Klasse laden kann, andernfalls quittiert sie einen Fehler mit einer ClassNotFoundException.

Die Programmzeilen für das manuelle Laden der Klasse org.hsqldb.jdbcDriver sind somit:

Listing 22.2 com/tutego/insel/jdbc/DriverManagerDemo.java, Ausschnitt

try 
{ 
  Class.forName( "org.hsqldb.jdbcDriver" ); 
} 
catch ( ClassNotFoundException e ) 
{ 
  // OO! Treiber konnte nicht geladen werden. 
  e.printStackTrace(); 
}

Da wir die Klasse nur laden, aber die Referenz auf den Klassen-Deskriptor nicht benötigen, belassen wir es bei einem Aufruf und beachten den Rückgabewert nicht. Diese Methode löst eine ClassNotFoundException aus, falls die Klasse nicht gefunden wurde, der Treiber also nicht geladen werden konnte.


Hinweis Hinweis Der JDBC-ODBC-Treiber ist schon initialisiert und muss nicht mit Class.forName("sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver"); geladen werden.



Datenbank Klassenname für den JDBC-Treiber

Adabas D

de.sag.jdbc.adabasd.Adriver

Borland JDataStore

com.borland.datastore.jdbc.DataStoreDriver

Borland Interbase

interbase.interclient.Driver

DB2/Derby

com.ibm.db2.jcc.DB2Driver

Informix

com.informix.jdbc.IfxDriver

IDS Server

ids.sql.IDSDriver

Microsoft SQL Server

com.microsoft.jdbc.sqlserver.SQLServerDriver

mSQL

COM.imaginary.sql.msql.MsqlDriver

MySQL

com.mysql.jdbc.Driver4

Oracle

oracle.jdbc.driver.OracleDriver

Pointbase

com.pointbase.jdbc.jdbcUniversalDriver

PostgreSQL

org.postgresql.Driver

Sybase

com.sybase.jdbc2.jdbc.SybDriver



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22.5.3 Eine Aufzählung aller Treiber Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Die statische Funktion getDrivers() der Klasse DriverManager liefert eine Aufzählung der angemeldeten Treiber. Die folgenden Zeilen geben einfach den Klassennamen aus – die Treiber implementieren nicht unbedingt eine sinnvolle toString()-Methode, sodass wir uns mit dem Klassennamen begnügen.

Listing 22.3 com/tutego/insel/jdbc/DriverManagerDemo.java, Ausschnitt

for ( Enumeration<Driver> e = DriverManager.getDrivers(); e.hasMoreElements(); ) 
  System.out.println( e.nextElement().getClass().getName() );

Die Elemente, die durch die Enumeration ausgelesen werden, sind Treiber-Objekte vom Typ Driver. Jeder Datenbanktreiber implementiert diese Schnittstelle. Mit dem manuell geladenen Treiber org.hsqldb.jdbcDriver und dem Standard-JDBC-ODBC-Treiber verbunden ist die Ausgabe:

sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver 
org.hsqldb.jdbcDriver

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22.5.4 Log-Informationen Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Zu Testzwecken bietet es sich an, Informationen des Treibers und der Datenbank in einen speziellen Ausgabekanal zu schreiben. Wir können die Log-Informationen so umlenken, dass sie in den Standardausgabestrom geschrieben werden. Das macht die statische Methode setLogWriter(), die einen PrintWriter als Parameter erwartet. Folgende Zeile gibt alle Informationen auf dem Bildschirm aus, die in das Logbuch geschrieben werden:

DriverManager.setLogWriter( new PrintWriter(System.out) );

Ladevorgang der Treiber protokolliert ausgeben

Eine solche Ausgabe ist hilfreich, da interessante Aussagen über die Funktionsweise der Treiber offenbart werden. Zur Set-Methode existiert die passende getLogWriter()-Methode, die den PrintWriter zurückgibt. Eine Anfrage an getLogWriter() gibt null zurück, wenn standardmäßig keine Ausgabe stattfindet; es wird keine versteckte Datei erzeugt.

Setzen wir die Ausgabe auf den Standardausgabekanal:

Listing 22.4 com/tutego/insel/jdbc/DriverManagerDemo.java, Ausschnitt

DriverManager.setLogWriter( new PrintWriter(System.out) );

Da die Treiberklasse für die JDBC-ODBC-Brücke automatisch geladen wird, aber auch unser HSQLDB-Treiber, ist die Ausgabe aus System.out:

JdbcOdbcDriver class loaded 
registerDriver: driver[className=sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver, 
                                 sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver@8a0d5d] 
DriverManager.initialize: jdbc.drivers = null 
JDBC DriverManager initialized 
registerDriver: driver[className=org.hsqldb.jdbcDriver, 
                                 org.hsqldb.jdbcDriver@1e4457d] 
sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver 
org.hsqldb.jdbcDriver

Die Methode setLogWriter() ist die erste Methode, die die Klasse DriverManager benutzt. Daher bekommt der Klassenlader die Aufgabe, die Klasse DriverManager zu laden. setLogWriter() speichert dann das PrintWriter-Objekt in einer privaten Variable und macht sonst nichts.

Erst das Laden eines Treibers führt zum Aufruf der statischen initialize()-Methode. Sie führt die private Methode loadInitialDrivers() aus, die zur ersten Ausgabezeile führt. Hier sind noch keine Treiber angemeldet, da in den Eigenschaften »jdbc.drivers« nichts eingetragen ist. Diese Eigenschaft wird in der Regel dann gesetzt, wenn von außen über den Schalter »-D« eine Klasse angesprochen wird. Nach dem Suchen in den Eigenschaften folgt die Ausgabe »JDBC DriverManager initialized«. Nun hat der Treiber die DriverManager-Klasse hochgefahren, und der Treiber-Manager kann den Treiber anmelden. Er ist vom Typ Driver. Dieser wird zusammen mit dem zugehörigen Class-Objekt und einem Namen in der internen Klasse DriverInfo in einem internen Vector gespeichert. Die Ausgabe »registerDriver:[...]« stammt von der Anmeldung des Treibers. Wir sehen genau die in der Klasse DriverInfo gespeicherten Informationen. Die Ausgabe wird auch von toString() von DriverInfo generiert.

Nicht nur Treiber und SQL-Klassen nutzen den Log-Stream, auch wir können Zeichenketten ausgeben. Dazu dient die statische Methode println(), die als Parameter nur einen String annimmt. println() ist so implementiert, dass bei einem nicht gesetzten Log-Stream die Ausgabe unterbleibt.


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22.5.5 Verbindung zur Datenbank auf- und abbauen Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Nach dem Laden des Treibers können wir eine Verbindung zur Datenbank mit Hilfe des Connection-Objekts aufbauen, das DriverManager.getConnection() zurückgibt. Der Methode wird eine Datenbank-URL mitgegeben und optional Benutzername und Passwort.

Die Datenquelle angeben

Alle Datenquellen sind durch eine besondere URL qualifiziert, die folgendes Format besitzt:

jdbc:Subprotokoll:Datenquellenname

Die Datenbank definieren jeweils unterschiedliche Subprotokolle, und die Angabe des Servernamens ist auch immer individuell:


Tabelle 22.2 Protokolle einiger Datenbanken
Datenbank Subprotokoll Beispiel

Derby

derby:net

jdbc:derby:net://host:1527/

IBM DB2

db2

jdbc:db2://database

HSQL DB

hsqldb

jdbc:hsqldb:file:database

Interbase

interbase

jdbc:interbase://host/dabase.gdb

MySQL

mysql

jdbc:mysql://host/database

ODBC-Datenquellen

odbc

jdbc:odbc:database

Oracle Thin

oracle:thin

jdbc:oracle:thin:@host:1243:database

Sybase

sybase:Tds

jdbc:sybase:Tds:host:1234/database


Verbindung aufnehmen

Die getConnection()-Methode liefert ein Connection-Objekt, das die Verbindung mit der Datenbank repräsentiert.


Beispiel Beispiel Verbinde mit einer Datenbank, die den Namen »TutegoDB« trägt. (Im Fall von ODBC wurde der Name im Datenquellen-Administrator festgelegt und hat nichts mit dem Dateinamen zu tun.)

con = DriverManager.getConnection( "jdbc:hsqldb:file:TutegoDB;shutdown=true", "sa", "" );

Die Methode getConnection() erwartet bis zu drei Parameter: Die URL der Datenbank, zu der die Verbindung aufgenommen werden soll, ist der Pflichtparameter. Der Anmeldename und das Passwort sind optional und können auch leere Strings ("") sein, wenn eine Authentifizierung keine Rolle spielt.

Meldet getConnection() keinen Fehler, so liefert sie uns eine geöffnete Datenbankverbindung.


class java.sql.DriverManager

  • static Connection getConnection( String url ) throws SQLException Versucht, eine Verbindung zur Datenbank aufzubauen. Die Klasse DriverManager sucht dabei einen passenden Treiber aus der Liste der registrierten JDBC-Treiber für die Datenbank.
  • static Connection getConnection( String url, String user, String password ) throws SQLException Versucht, eine Verbindung zur Datenbank aufzubauen. user und password werden für die Verbindung zur Datenbank verwendet.
  • static Connection getConnection( String url, Properties info ) throws SQLException Versucht, eine Verbindung zur Datenbank aufzubauen. Im Properties-Objekt können die Felder »user« und »password« sowie weitere Informationen vorhanden sein.

Wie der Treiber gefunden wird

Es lohnt sich, einmal hinter die Kulissen der Methode getConnection() zu blicken. Das DriverManager-Objekt wird veranlasst, die Verbindung zu öffnen. Dabei versucht es, einen passenden Treiber aus der Liste der JDBC-Treiber auszuwählen. Sein Treiber verwaltet die Klasse DriverManager in einem privaten Objekt DriverInfo. Dieses enthält ein Treiber-Objekt (Driver), ein Objekt (securityContext) und den Klassennamen (className).

Bei getConnection() geht der DriverManager die Liste der DriverInfo-Objekte ab und versucht, sich über die connect()-Methode anzumelden. Bemerkt der Treiber, dass er mit der URL nicht viel anfangen kann, gibt er null zurück, und getConnection() versucht es mit dem nächsten Treiber. Ging alles daneben und konnte keiner der angemeldeten Treiber etwas mit dem Subprotokoll anfangen, bekommen wir eine SQLException("No suitable driver", "08001").

Verbindung beenden

Da eine Verbindung zu schließen ist (und nicht der DriverManager), finden wir eine Methode close() beim Connection-Objekt. Verbindungen zu schließen, ist immens wichtig, sodass dieser Teil im Allgemeinen im finally-Block steht:

Listing 22.5 com/tutego/insel/jdbc/FirstSqlAccess.java, Ausschnitt

Connection con = null; 
 
try 
{ 
  con = DriverManager.getConnection( ... ); 
  ... 
} 
catch ( SQLException e ) 
{ 
  e.printStackTrace(); 
} 
finally 
{ 
  if ( con != null ) 
    try { con.close(); } catch ( SQLException e ) { e.printStackTrace(); } 
}

interface java.sql.Connection 
extends Wrapper

  • void close() throws SQLException Schließt die Verbindung zur Datenbank. Auch hier kann eine SQLException auftauchen.

Wartezeit einstellen

Wenn wir uns mit der Datenbank verbinden, lässt sich noch eine Wartezeit in Sekunden einstellen, die angibt, wie lange der Treiber für die Verbindung mit der Datenbank warten darf. Gesetzt wird dieser Wert mit setLoginTimeout() und entsprechend mit getLoginTimeout() ausgelesen. Standardmäßig ist dieser Wert 0.


class java.sql.DriverManager

  • static void setLoginTimeout( int seconds ) Setzt die Zeit, die maximal gewartet wird, wenn der Treiber sich mit einer Datenbank verbindet.
  • static int getLoginTimeout() Liefert die Wartezeit in Sekunden.

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22.5.6 DataSource Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Die Arbeit mit dem DriverManager sah bisher so aus, dass wir ihn mit der genauen Datenquelle parametrisiert haben. Wir mussten also immer den Namen der Datenbank sowie (optional) den Benutzernamen und das Passwort angeben. Diese feste Verdrahtung im Quellcode ist allerdings nicht so toll, weil Änderungen zu einer zwangsläufigen neuen Übersetzung führen (was sich allerdings mit Konfigurationsdateien verändern ließe), doch die Daten stehen auf der Clientseite, wo sie nicht immer gut aufgehoben sind. Besser ist eine zentrale Stelle für die Konfigurationsdaten und auch für die Datenbank. Nehmen wir an, ein Unternehmen rüstet spontan von Oracle auf DB2 um, so müsste ein Clientprogramm an allen Stellen, an denen der Datenbanktreiber geladen und die URL für die Datenbank aufgebaut wird, im Quellcode geändert werden. Das ist unflexibel.

So gibt es in Java eine weitere Möglichkeit, nämlich die Konfigurationsdaten an einer zentralen Stelle zu hinterlegen – und das heißt in Java Zugriff über JNDI. Im zentralen Namensdienst werden Informationen über Treibername, Datenbankname und so weiter als DataSource abgelegt und dann zum nötigen Zeitpunkt erfragt. Wenn sich die Datenbank einmal ändern sollte, muss nur an dieser zentralen Stelle eine Änderung eingespielt werden, und alle, die anschließend den JNDI-Dienst erfragen, bekommen die neue Information.

Die DataSource-Triologie

Die Verbindung zu einem Datengeber (es muss nicht unbedingt eine Datenbank sein) realisieren Objekte vom Typ DataSource-Objekt. Von der Schnittstelle DataSource gibt es drei unterschiedliche Ausführungen:

1. Ein Standard-DataSource-Objekt. Mindestens das muss ein JDBC-2.0-kompatibler Treiber anbieten.
2. Ein DataSource-Objekt, das gepoolte Datenbankverbindungen zulässt (ConnectionPoolDataSource), sodass eine beendete Verbindung nicht wirklich beendet wird, sondern nur in einen Pool zur Wiederverwendung gelegt wird. Damit die Verbindung zurückgelegt werden kann, muss die Verbindung einfach nur geschlossen werden – ein Vorgang, der in jedem Programm mit Verbindungen zu finden sein sollte.
3. Ein DataSource-Objekt für verteilte Transaktionen (XADataSource).

Das Schöne daran ist, dass der konkrete Typ verborgen bleiben kann und der Server ohne Änderung des Clients statt einer einfachen DataSource etwa eine ConnectionPoolDataSource in den Namensdienst ablegen kann.

Verbindung über JNDI

Das DataSource-Objekt ist über JNDI zu erfragen. Mit getConnection() wird anschließend das Connection-Objekt besorgt, und wir sind an der gleichen Stelle, wo uns auch der DriverManager hinführte.

Context ctx = new InitialContext(); 
DataSource ds = (DataSource) ctx.lookup( "jdbc/database" ); 
Connection con = ds.getConnection( "username", "password" );

Das javax.naming.Context-Objekt und dessen Methode lookup() erfragen das mit dem Namen assoziierte Objekt vom Verzeichnisdienst. Vorher muss natürlich irgendjemand dieses Objekt dort abgelegt – auf Neudeutsch »deployed« – haben, doch das sehen wir uns später an. Mit dem Verweis auf das DataSource-Objekt können wir getConnection() aufrufen und Benutzername und Passwort angeben.


interface javax.sql.DataSource

  • Connection getConnection( String username, String password ) Versucht, unter Angabe des Benutzernamens und Passworts eine Verbindung aufzubauen.
  • Connection getConnection() Versucht, eine Verbindung ohne Angabe von Benutzername und Passwort aufzubauen.

Eine DataSource im JNDI-Kontext deployen

Der Administrator ist nun dafür verantwortlich, dass das DataSource-Objekt, also die Beschreibung der Datenbank-Parameter, im Namensdienst eingetragen ist. Im Allgemeinen macht das der Container über eine XML-Beschreibungsdatei oder über eine GUI, sodass kein Programmieraufwand von Hand nötig ist. Wie die JNDI-DataSource im Web-Container Tomcat integriert werden kann, zeigt die Webseite http://tomcat.apache.org/tomcat-5.5-doc/jndi-datasource-examples-howto.html.

Zum Testen wollen wir den einfachen Namensdienst Simple-JNDI (http://www.osjava.org/simple-jndi/) nutzen, der die Daten im Speicher hält und keinen Server startet. Das Java-Archiv simple-jndi.jar von der Webseite muss dafür zusätzlich zum Datenbanktreiber in den Klassenpfad aufgenommen werden. In den Klassenpfad setzen wir auch die Datei jndi.properties, die Java bei Bildung eines Exemplars von InitialContext automatisch lädt.

Listing 22.6 src/jndi.properties

java.naming.factory.initial=org.osjava.sj.SimpleContextFactory 
org.osjava.sj.root=config/

In das Projektverzeichnis legen wir unter einem neuen Verzeichnis config die Datei UllisDS.properties. Damit kann Simple-JNDI die Datenquelle automatisch initialisieren.

Listing 22.7 config/UllisDS.properties

type=javax.sql.DataSource 
driver=org.hsqldb.jdbcDriver 
url=jdbc:hsqldb:file:TutegoDB;shutdown=true 
user=sa 
password=

Wir könnten den Namensdienst zwar dank der Implementierung der JNDI-API auch selbst konfigurieren, aber eine passende Datei macht das automatisch. Auf Grund des Dateinamens legt Simple-JNDI automatisch für uns eine Datenquelle »UllisDS« im Namenskontext an. Der Zugriff gestaltet sich einfach:

Listing 22.8 com/tutego/insel/jdbc/JdbcWithDS.java

package com.tutego.insel.jdbc; 
 
import java.sql.*; 
import javax.naming.InitialContext; 
import javax.sql.DataSource; 
 
public class JdbcWithDS 
{ 
  public static void main( String[] args ) throws Exception 
  { 
    Connection con = null; 
 
    try 
    { 
      DataSource ds = (DataSource) new InitialContext().lookup( "UllisDS" ); 
      con = ds.getConnection(); 
      ResultSet rs = con.createStatement().executeQuery( "SELECT * FROM Customer" ); 
 
      while ( rs.next() ) 
        System.out.printf( "%s, %s %s%n", rs.getString( 1 ), rs.getString( 2 ), 
                           rs.getString( 3 ) ); 
    } 
    finally 
    { 
      if ( con != null ) 
        try { con.close(); } catch ( SQLException e ) { e.printStackTrace(); } 
    } 
  } 
}

An diesem Beispiel ist gut abzulesen, dass die Konfiguration nun extern ist. Der Datenbanktreiber muss nun nicht mehr von uns geladen werden, und die Verbindungsdaten sind auch nicht mehr sichtbar.


Hinweis Hinweis Eine Alternative ist, über die rmiregistry zu gehen, die ebenfalls einen kleinen JNDI-Server enthält. Der Schlüssel für java.naming.factory.initial ist dann com.sun.jndi .rmi.registry.RegistryContextFactory und die java.naming.provider.url entsprechend dem Rechner mit dem Namensdienst, etwa rmi://localhost:1099. Der Server muss nur noch die Datasource aufbauen und in den Namenskontext legen.



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22.5.7 Gepoolte Verbindungen topZur vorigen Überschrift

Da der Auf- und Abbau von Datenbankverbindungen relativ teuer ist, soll eine Java-Applikation die Verbindung nur vordergründig schließen, ein spezieller Pooling-fähiger Datenbank-treiber die Verbindung allerdings für die nächste Operation offen halten. Für gepoolte Datenbankverbindungen gibt es eine Reihe quelloffener Implementierungen; zu ihnen zählt Apache Commons DBCP (http://jakarta.apache.org/commons/dbcp/) oder Proxool (http://proxool.sourceforge.net/). DBCP wird direkt von Simple-JNDI unterstützt, so dass wir es an dieser Stelle einsetzen wollen. Dazu sind in den Klassenpfad die – auch auf der Webseite von Simple-JNDI aufgeführten – zusätzlichen Java-Archive commons-collections-3.1.jar, commons-pool-1.3.jar und commons-dbcp-1.2.1.jar in den Klassenpfad mit aufzunehmen. Die Zeile pool=true veranlasst Simple-JNDI, automatisch auf DBCP zurückzugreifen.

Listing 22.9 UllisDS.properties

type=javax.sql.DataSource 
driver=org.hsqldb.jdbcDriver 
url=jdbc:hsqldb:file:TutegoDB;shutdown=true 
user=sa 
password= 
pool=true


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