Die Reparatur alter Fehler kostet oft mehr als die Anschaffung neuer. – Wieslaw Brudzinski
24 Logging und Monitoring
Nicht nur in der Informatik ist der rasante Wechsel der Technologien zu beobachten. Ein Beispiel ist das Automobil, das in den letzten 100 Jahren tiefgreifende Änderungen durchmachte. Von den vielen Schlagwörtern sind ESP und ABS nur zwei, die zudem eine Elektrifizierung bedeuten. Die Komponenten eines Autos sind vernetzt, und Signalgeber melden in Echtzeit Informationen an elektronische Steuereinheiten (Electronic Control Units, ECU). In modernen Kraftfahrzeugen werten fast 100 ECUs mehr als 1 GB an Daten pro Sekunde aus. Damit verschiebt sich auch eine Fehlerquelle: Während früher schon eine Sicherung durchbrennen musste bleibt heute ein Auto schon stehen, wenn der Bordcomputer einen Fehler meldet. Auch in der Entwicklung ist das teuer: BMW gibt an, dass 40 % der Herstellungskosten auf Elektronik und Software anfallen.
24.1 Die Logging-API 

Mit der Java-Logging-API lässt sich eine Softwaremeldung in eine XML- oder Textdatei schreiben, die sich dann zur Wartung oder zur Sicherheitskontrolle einsetzen lässt.
24.1.1 Einfaches Logging 

Zum Schreiben der Informationen benötigen wir zunächst ein Logger-Objekt, das geholt werden kann über
Logger logger = Logger.getAnonymousLogger();
oder über Logger.getLogger(String name), wobei name in der Regel mit dem voll qualifizierte Klassenname belegt ist:
Logger logger = Logger.getLogger( Log1Demo.class.getName() );
Der Logger bietet diverse Methoden für unterschiedliche Ausgaben, etwa die Methoden log(), fine() und warning() an.
Listing 24.1 com/tutego/insel/logging/Log1Demo.java
package com.tutego.insel.logging; import java.io.IOException; import java.util.logging.*; public class Log1Demo { private static final Logger log = Logger.getLogger( Log1Demo.class.getName() ); public static void main( String[] args ) throws IOException { log.fine( "Dann mal los." ); try { ((Object) null).toString(); } catch ( Exception e ) { log.log( Level.WARNING, "oh oh", e ); } log.fine( "Ging alles glatt." ); } }
Lassen wir das Beispiel laufen, folgt auf der Konsole die Warnung:
31.08.2007 10:02:18 com.tutego.insel.logging.Log1Demo main WARNUNG: oh oh java.lang.NullPointerException at com.tutego.insel.logging.Log1Demo.main(Log1Demo.java:16)
24.1.2 Log-Level 

Der Grund, dass nicht alle Log-Nachrichten sichtbar sind, liegt im Log-Level begründet. Damit verschiedene Detailgrade unterstützt werden, lässt sich über einen Level der Grad der Detaillierung festlegen. Sie reicht von FINEST bis SEVERE. Zur direkten Unterstützung der Levels wurden spezielle Methoden eingeführt, wie fine() oder warning(). Ein Log-Level, den setLevel(Level) setzt, gibt die Genauigkeit der Ausgaben an. Das Argument bestimmt, was sichtbar sein soll; wollen wir alles sehen, schreiben wir:
logger.setLevel( Level.ALL );
24.1.3 Logging in eine Datei 

Sollen Meldungen in eine Log-Datei geschrieben werden, so muss dem Logger-Objekt ein Handler zugewiesen werden, der für das Schreiben verantwortlich ist. Ein FileHandler speichert etwa die Dateien in eine Datei, ein ConsoleHandler gibt sie auf System.err aus.
FileHandler fh = new FileHandler( "log.xml.txt" ); log.addHandler( fh );
Um das Datenvolumen zu kontrollieren und einzuschränken, lassen sich die Logger oder Handler mit einem Filter versehen, der nur Ausschnitte aus dem Datenstrom schreibt. Und das Datenformat selbst kann zusätzlich mit Format-Objekten angepasst und lokalisiert werden, bevor sie der Logger in den Datenstrom schreibt.
Eine weitere Anpassung von Logging besteht darin, es von außen über Property-Dateien zu verfeinern. Die Dokumentation von Sun unter http://tutego.com/go/logging verrät mehr zu diesem Thema.