16.9 Transformationen mit einem AffineTransform-Objekt 

Eine affine Transformation eines Objekts ist entweder eine Translation (Verschiebung), Rotation, Skalierung oder Scherung [Ein Objekt wird geschert, wenn es entlang einer Koordinatenachse verzogen wird. Im Zweidimensionalen gibt es zwei Scherungsarten: entlang der x-Achse und entlang der y-Achse. ] . Bei diesen Transformationen bleiben parallele Linien nach der Transformation auch parallel. Um diese Operationen durchzuführen, existiert eine Klasse AffineTransform. Transformationen kommen an unterschiedlichen Stellen in der Grafik-Bibliothek zum Einsatz, unter anderem hier:
- Einem Graphics2D-Kontext weist setTransform() eine Transformation zu. Jede anschließend mit drawXXX() oder fillXXX() dargestellte Form wird vor dem Zeichnen über die Transformationsangaben angepasst.
- Zum Zeichen von Grafiken kann bei drawImage() ein AffineTransform-Objekt übergeben werden; die Transformation gilt dann ausschließlich für das Bild.
- Bei der Methode deriveFont() bestimmt ein übergebenes AffineTransform-Objekt die Eigenschaften eines neuen Fonts.
Translation, Rotation, Skalierung oder Scherung
Die zweidimensionalen Objekte können durch die Operationen Translation, Rotation, Skalierung oder Scherung verändert werden. Diese Operationen sind durch eine 3×3-Matrix gekennzeichnet. Die Klasse AffineTransform bietet nun Methoden an, damit wir diese Matrix selbst erzeugen können, sowie Hilfsmethoden, die uns die Arbeit abnehmen.
AffineTransform trans = new AffineTransform(); trans.rotate( 0.1 ); g2.setTransform( trans ); g2.fill( new Rectangle2D.Float( 150, 100, 60, 60 ) );
Konstruktoren
Die Klasse AffineTransform besitzt sechs Konstruktoren: zunächst einen Standard-Konstruktor und einen Konstruktor mit einem schon vorhandenen AffineTransform-Objekt, dann jeweils einen Konstruktor für eine Matrix mit dem Datentyp float und mit dem Datentyp double sowie zwei Konstruktoren mit allen sechs Werten der Matrix für float und double. Eine eigene Matrix ist nur dann sinnvoll, wenn wir mehrere Operationen hintereinander ausführen lassen wollen. So nutzen wir in der Regel den Standard-Konstruktor wie oben und ändern die Form durch die Methoden rotate(), scale(), shear() oder translate(). Wird nach dem Erzeugen des AffineTransform-Objekts direkt eine der Methoden aufgerufen, geht dies auch einfacher über die statischen Erzeugungsmethoden getRotateInstance(), get-ScaledInstance(), getShearInstance() und getTranslateInstance(). Sie füllen dann die Matrix mit den passenden Einträgen. Ein Transformationsobjekt kann mit setToIdentity() wieder initialisiert werden, sodass AffineTransform wieder verwendbar ist.